Autor: Sascha Seyfert
Sascha Seyfert
Geschätze Lesezeit: 9 Minuten
Pferde im Alter
18.03.2021

Pferde im Alter

Ein Pferd ist mit etwa 16 Jahren am Gipfel seiner Leistungskraft angelangt. Die Lebenserwartung dieser Tiere liegt in der Regel bei 30 Jahren. Soweit bekannt ist, wurde das älteste Pferd in Europa - ein Shetlandpony - sogar über 50 Jahre alt. Was Sie bei älteren Pferden beachten müssen, lesen Sie in diesem Ratgeber Artikel.

Altern kann gefährlich sein

Wenn die Leitungsfähigkeit langsam abnimmt, vermindert sich auch die Fähigkeit des Organismus Krankheiten und Verletzungen selbst auszukurieren. Auch die Bewegungsfähigkeit der einzelnen Gelenke vermindert sich. Umso wichtiger ist es einem alten Pferd oder Pony eine sichere Lebensumgebung zu gestalten.

Ein wichtiger Aspekt bei alten Pferden sind die Hufe. Deshalb sollte der Stallboden mit hochwertigem Pferdeeinstreu für Pferde ausgelegt werden. Die Hufe des Pferdes müssen im Stall einen möglichst sicheren Stand finden, um Unfälle und Verletzungen zu vermeiden.

Die Anfälligkeit für typische Pferdeerkrankungen steigt, darunter sind z.B. Atemwegserkrankungen wie Bronchitis bis hin zur Dämpfigkeit. Vermeiden Sie deshalb unnötige Reizung der Lunge, z.B. durch Staub.  

Auch das Fressen kann einem Pferdesenior schwerfallen. Deshalb sollte das Fressverhalten des Tieres unbedingt unter Beobachtung bleiben. Frisst es aufgrund von Kaubeschwerden schlechter, kann man ihm in Wasser eingeweichte Heucobs als Ergänzung zum sonstigen Futter anbieten.

Lassen Sie vorsorglich mindestens einmal pro Jahr die Zähne Ihres Tieres untersuchen, um Gebissprobleme als Ursache des gestörten Fressverhaltens auszuschließen oder gegebenenfalls zu behandeln. 

Pferde im Alter Stallhaltung

Freiraum auch im Alter erhalten

Ein eher kontraproduktives Vorhaben ist es ein alterndes Pferd in einen kleinen Einzelstall zu stellen um Unfällen vorzubeugen. Auch alte Pferde wünschen sich einen offenen Stall mit Zugang zu einer Wiese, in dem sie die Gesellschaft von Artgenossen finden. Achten Sie in jedem Fall darauf die Huftiere auch im höheren Alter nicht allein zu halten, denn sie sind Herdentiere. Wenn sich Ihr Pferd in der Gruppe nicht mehr entsprechend durchsetzen kann um an ausreichend Futter und geeignete Schlafplätze zu gelangen, bietet es sich an das Tier für Futter- oder Ruhezeiten aus der Gruppe heraus zu nehmen. Somit kann es in seinem Tempo die benötigte Menge Futter stressfrei zu sich nehmen.

Den Stall altersgerecht ausstatten

Achten Sie auch darauf dass ein altes Pferd ausreichend Platz im Stall hat, weil es sich bei abnehmender Beweglichkeit am Schlafplatz festliegen könnte. Der Stall sollte wenn möglich eher quadratisch als länglich sein. Lassen Sie Ihr Pferd nicht frieren, decken Sie das Tier bei kaltem Wetter lieber mit einer trockenen Decke zu oder holen Sie es zeitweise in einen geschlossenen Unterstand. Im Sommer dagegen ist es ratsam das Tier zumindest an den Flanken, am Hals und an der Brust zu scheren, damit es nicht überhitzt.

Achten Sie auf geeignete Einstreu

Nutzen Sie eine für ältere Pferde geeignete Einstreu. Diese sollte weich und trocken sowie rutschfest sein. Auf rutschigem Stroh könnte Dein Pferde-Opa oder Deine Pferde-Oma zu wenig Halt finden und sich damit unsicher fühlen oder sogar ernsthaft verletzen. Eine Miscanthus Einstreupellets bildet bei Einwirkung von Feuchtigkeit eine warme, weiche und rutschfeste Matte. So findet Ihr Tier einen sicheren Hufauftritt. Die Sturzgefahr wird drastisch verringert. Die Matte bindet Feuchtigkeit (Feuchtigkeitsaufnahme 400 Prozent) und trocknet anschließend von selbst wieder aus. Dabei behält die Miscanthus Tiereinstreu all Ihre guten Eigenschaften. Das bedeutet Sie müssen den Stall seltener ausmisten. Auch Strohgranulat oder Einstreu Pellets sind passende Produkte. Sie verringern die Ammoniakbildung und verbessern das Stallklima.

Schonen Sie die Atemwege Ihres Pferde-Senioren

Auch im Alter können bei Pferden Atemwegsprobleme auftreten. Wenn Luftröhre, Lunge und Nüstern des Tieres ständig gereizt werden, könnten sich die Atemwege verkrampfen oder eine chronische Lungenerkrankung entstehen. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihr Pferd genug frische Luft bekommt (offener Stall) und nach draußen kann. Verwenden Sie eine Einstreu, die möglichst wenig Staub verursacht. Auch hier ist Einstreu in Form von Miscanthuspellets sehr zu empfehlen. Die Einstreu ist entstaubt, zudem enthält sie keine chemischen Zusatzstoffe welche die Schleimhäute des Tieres reizen könnten. Die Ammoniakbildung aus dem Harnstoff wird durch die natürlichen Stoffe in der biologischen Streu verhindert, was wiederum den Bronchialschleimhäuten der Huftiere zu Gute kommt. 

Hinweis zum Thema Reiten

In unserem Leitfaden rund ums Reiten geben wir weitere Informationen für Anfänger und Tipps rund um das Reiten lernen in Dresden