Autor: Sascha Seyfert
Sascha Seyfert
Geschätze Lesezeit: 9 Minuten
Pferde als tierische Therapeuten
06.10.2023

Pferde als tierische Therapeuten

Pferde sind sehr sensible Wesen, die einen feinen Spürsinn für bestehende Energien besitzen. Oft wissen sie schon viel eher als wir Menschen, wenn etwas passieren wird. Sie nehmen schon die kleinsten Geschehnisse wahr und reagieren gezielt darauf.

So nehmen sie auch wahr, wenn wir aus dem Gleichgewicht sind und unsere Mitte verloren haben. All unsere Gedanken und die Dinge, die uns beschäftigen, sind für sie spürbar. Sowohl psychischer Herkunft wie auch physischer.

Pferd auf der Weide

Charaktereigenschaften eines guten Therapiepferdes

Je nachdem welche Art von Therapie angestrebt wird gibt es eigentlich kein Pferd, dass sich nicht für therapeutische Zwecke einsetzen lässt. Für Therapien auf dem Rücken des Pferdes sollte das Tier alt genug, eingeritten und entsprechend gut ausgebildet sein. Grundsätzlich können Pferde für unterschiedliche Bereiche eingesetzt werden. So kann auch eine Einheit vom Boden aus extreme Veränderungen bewirken. Dabei werden sowohl psychische wie auch physische Themen angesprochen. Gerade wenn das Reiten im Vordergrund steht, muss das Pferd bestimmte Charaktereigenschaften besitzen:

  • unerschrocken auch bei schwierigen Situationen
  • kontaktfreudig und dem Menschen zugewandt
  • freundlich und zuverlässig
  • ruhig, offen und neugierig

Wenn ein Pferd diese Eigenschaften von Natur aus schon mitbringt, dann gilt es diese zu wahren. Dies wird nur erreicht, wenn man dem Tier eine artgerechte Haltung und Fütterung bietet. 

Leben als Therapie Pferd

Das Leben eines Therapiepferdes

Pferde sind Lauf- und Herdentiere. Deswegen ist es auch bei diesen tierischen Therapeuten wichtig, dass es viel Kontakt zu Artgenossen bekommt. Dazu eignet sich am besten der Offenstall, um dem Pferd genügend Bewegungsmöglichkeit neben seiner Arbeit zu bieten. Das ist wichtig, da die therapeutische Arbeit ein wirklich harter Job ist! 

Oft werden Menschen therapiert, deren Körper Dysfunktionen aufweist. Sie sind beeinträchtigt in ihrer eigenen Fortbewegung und beeinträchtigen in einer Therapiestunde natürlich somit auch das Therapiepferd. Deshalb ist es umso wichtiger die Pferde neben den Therapien trotzdem zu trainieren, damit sie die Schiefe der Klienten nicht annehmen und als perfekter Partner für die Therapie dienen können. Auch ein regelmäßiger Checkup vom Osteopathen ist für die körperliche Gesundheit der Tiere vonnöten. 

Dazu kommt die Hufpflege, die in einem 6-wöchigen Rhythmus stattfinden sollte. Auch die Anzahl der Einsätze der Tiere pro Woche muss reiflich überdacht werden. Dem Pferd muss ausreichend Zeit gegeben werden, um sich von den Therapieeinheiten zu erholen, um es gesund zu erhalten.

Therapiestunde Pferd

Wie verläuft eine Therapiestunde auf dem Rücken des Pferdes?

Eine Therapieeinheit beginnt meist mit dem Begrüßen des Pferdes. Danach kann das Tier geputzt und gestreichelt werden. Schon allein der Kontakt zu ihm ist sehr heilsam! Anschließend kann das Pferd geführt werden. Hierfür wird auch gern ein kleiner Parcours aufgebaut, den man mit dem Pferd gemeinsam absolviert. Das Reiten dürfte für die Meisten der Höhepunkt sein. Dazu gibt es meist spezielle Reitkissen oder Pad‘s mit Gurten, an denen ein Griff zum Festhalten angebracht ist. Je nachdem wie die körperlichen Einschränkungen der Klienten ausgeprägt sind, können verschiedene Übungen auf dem Rücken des Pferdes ausgeführt werden.

TIPP

Wichtig zu beachten ist, dass Gewicht der Klienten, auch wenn darüber selten gern geredet wird. Aber es ist wichtig, denn man kann Klienten nicht mit Reitern vergleichen, die gelernt haben gut mit der Bewegung der Pferde mitzugehen.

Mensch und Pferd

Begegnungen auf Augenhöhe bei psychischen Problemen

Das Pferd ist der Spiegel deiner Seele“ - dieser Spruch dürfte jedem bekannt sein. Und er enthält tatsächlich viel Wahrheit.

Mit ihrem feinen Spürsinn wissen Pferde immer genau, wie es um unsere Gefühle steht. Sie können uns helfen, einen Weg aus Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen herauszufinden. Und das ganz sanft und nur so weit, wie wir es selbst zulassen! Sie eignen sich perfekt als Partner für die Therapien. Diese Einheiten finden meist vom Boden aus statt und sind sehr vielfältig je nach Problem zu gestalten. Manchmal bewegt man sich nur sehr wenig mit dem Pferd und arbeitet ganz bei sich und mit seinen Gefühlen. Manchmal ist ganz viel Aktivität gefragt wobei man lernen kann, sein Selbstbewusstsein zu stärken und Führungsqualitäten zu entwickeln. 

Wie man sieht, ist der Job der Pferde als tierische Therapeuten sehr vielfältig und extrem wichtig! Sie sind Leistungssportler auf ihrer Ebene der Arbeit. Und das gilt es zu würdigen!


Hinweis zum Thema Reiten

In unserem Leitfaden rund ums Reiten geben wir weitere Informationen für Anfänger und Tipps rund um das Reiten lernen in Dresden