Herstellung Holzbriketts - Wie werden Holzbriketts hergestellt?
Zugegeben: Wer mit Holzscheiten heizt, darf sich über ein wunderschönes Flammenspiel im Kamin, Kaminofen oder gar Kachelofen freuen. Doch so schön wie Scheitholz auch ist: Es verbrennt sehr schnell und man muss vergleichsweise zügig Holz nachlegen. Wer das ständige Nachlegen vermeiden und die Temperatur trotzdem über einen längeren Zeitraum halten möchte, greift lieber zu Holzbriketts – am besten aus Hartholz. Dabei handelt es sich um einen mechanisch stark gepressten Brennstoff aus getrockneten Spänen, der seine Wärme über viele Stunden abgibt. Da in der Herstellung keine Bindemittel eingesetzt werden, können Sie sich sicher sein, dass es sich um ein Naturprodukt handelt und besonders umweltschonend ist. Noch mehr Informationen zur Herstellung von Holzbriketts erhalten Sie in unserem ultimativen Holzbrikett Ratgeber.
Was sind die Unterschiede der Brikettierverfahren?
In unserem Onlineshop finden Sie unter der Kategorie Holzbriketts die unterschiedlichen Brikettarten, RUF, Nestro, Nielsen und PiniKay, die in verschiedene Pressverfahren hergestellt werden und so ihre typischen Formen und Brenneigenschaften erhalten. Qualitativ hochwertig Holzbriketts auf Palette kaufen Sie am Besten bei Paligo und sparen so nachhaltig.
Das Presskammerverfahren
In diesem Pressverfahren werden getrocknete Späne oder kleinste Holzschnitzel mit hydraulischer Kraft unter hohem Druck von 1.711 kg/cm² zu Quadern verdichtet. Maximal zehn Prozent Restfeuchte enthält das Material, das hier verarbeitet wird. Das daraus entstehende Brikett ist leicht erkennbar an dem eingepressten RUF › Zeichen.
Wie funktioniert das Brikettierverfahren? In der vollautomatischen Anlage wird das Material zunächst über ein Schneckengetriebe in eine Kammer transportiert. Dort angekommen presst ein Kolben das Material in die vorgegebene Form. Dabei kommt im Vergleich zu den anderen Verfahren relativ wenig Druck und eine geringe Temperatur von 60 °C zum Einsatz. Ist der maximale Druck erreicht, wird die Pressvorrichtung geöffnet und der gepresste Quader ausgestoßen.
Der geringe Druck ist übrigens dafür verantwortlich, dass die Briketts nicht so stark verdichtet sind und deswegen schneller im Ofen abbrennen als NESTRO und PiniKay.
Pressverfahren mit der Extruderpresse
Holzbriketts PiniKay › sind insofern eine weitere Besonderheit, da sie mithilfe einer Extruderpresse unter extrem hohen Druck von 1050 bar und Temperatur von rund 150 °C gepresst werden. Typisch für das Brikettierverfahren: In der Anlage wird das Rohmaterial über eine Förderschnecke transportiert und mit hohem Druck durch eine Endlos-Matrize gedrückt. Dabei entstehen Temperaturen, die fast am Flammpunkt liegen. Nicht ohne Grund werden Sie bei den PiniKay-Briketts häufig einen leicht verbrannten Geruch bemerken.
Weil sich das Material aufgrund seiner Dichte nicht ausbreiten kann, verfügt das PiniKay-Brikett über ein Loch in der Mitte. Auf diese Weise wird die Oberfläche vergrößert und die entstehenden Gase haben die Möglichkeit, zu entweichen. Die PiniKay-Briketts haben eine Glutdauer bis zu fünf Stunden. Der Aschegehalt ist äußerst gering, die Restfeuchte liegt durchschnittlich unter acht Prozent. Verbrauchertipp: Die Asche lässt sich im Garten hervorragend als Dünger nutzen. Zwei bis drei Liter der Kaminasche reichen für 10 m² Gartenfläche.
Holzbriketts aus dem Exzenterverfahren
Auch Holzbriketts Nestro › oder Nielsen Holzbriketts › lassen sich durch ihre längliche Form auf den ersten Blick erkennen. Sie werden mit einer Exzenterpresse – manchmal auch Stangen- oder Strangpresse genannt - hergestellt. Ein Kolben wird von einem Schwungrad angetrieben und presst kleinste Holzspäne in einem schmalen, runden Kanal fortlaufend aufeinander, der sich nach vorne verdichtet. Am Ende des Kanals werden die Stangen ausgestoßen und im zweiten Produktionsschritt auf Länge justiert.
Weil während des Verfahrens hohe Temperaturen zwischen 70 und 180 °C entstehen und der Druck bei 1.200 bar liegt, ist die Außenhaut sichtbar dunkler als beim RUF-Brikett.
Sagt die Farbe der Briketts etwas über die Qualität der Produkte aus?
Nein! Die Farbe der verschiedenen Produkte RUF, NESTRO und PiniKay hat lediglich etwas mit den oben beschriebenen Herstellungsarten zu tun. RUF-Briketts haben eine hellere Färbung, NESTRO, Nielsen und PiniKay eine dunklere. Laubholzbriketts › sind vergleichsweise heller als andere Briketts.
Kaufen Sie nur Produkte mit Gütesiegel. Immer wieder tauchen auf dem Markt Brikett-Angebote auf, die zum Beispiel zu feucht sind oder in denen bereits verarbeitetes Material zum Einsatz kommt. Das führt nicht nur zu schlechten Brenneigenschaften, sondern schadet langfristig der Funktionalität Ihrer Feuerstelle.
Welches Holzbrikett kann ich in meinem Ofen verwenden?
Holzbriketts lassen sich zum Beispiel in Kaminen, Kaminöfen, Kachelöfen oder Heizkesseln und Holzvergasern einsetzen. Dabei sind Sie zunächst frei in Ihrer Wahl, welche Briketts Sie verwenden wollen. Bei einem Ofen mit kleinem Feuerraum sollten Sie allerdings bedenken, dass sich ein Teil der Holzbriketts, zum Beispiel Nestro, beim Abbrennen ausdehnt. So müssen Sie schneller nachlegen oder Briketts wie PiniKay verwenden, die das nicht tun.
Auch bei der Wahl zwischen Briketts aus Hart- bzw. Weichholz können Sie frei entscheiden. Wenn Sie schnell Wärme erzeugen wollen, sind Briketts aus weichem Nadelholz besser geeignet. Allerdings verbrennen sie auch schneller. Dann ist eine Kombination zwischen Weichholzbriketts zum Anfeuern und Hartholzbriketts für eine lange Glut interessant.
Übersicht der verschiedenen Holzbriketts
RUF - Typische, kompakte Brikettform | Nestro - Walzen mit Querrillen | PiniKay - Holzbriketts mit dem Zugloch | |
Flammenbild | leicht | mittelmäßig | intensiv |
Aschegehalt | weniger als 0,2 % | weniger als 0,2 % | weniger als 0,4 % |
Besonderheit |
Lange kontinuierliche Brenndauer Gut stapelbar |
Gleichmäßiges Verbrennen Ausdehnung während des Verbrennens |
Schnelle Wärmeentwicklung Sehr Formstabil |
Einsatz |
Kamine nur mit Frontschutz, sowie Dauerbrandofen, Heizkessel, Holzvergaser, Ofen |
Für Kamine mit Frontschutz (Kamine mit kleinem Innenraum sind ungeeignet!) zusätzlich Dauerbrandofen, Heizkessel, Holzvergaser, Ofen |
Offene Kamine mit Frontschutz sowie Feuerschalen |