Heizen mit Steinkohle
Steinkohle ist ein hochenergetischer Festbrennstoff, der sich durch seinen hohen Heizwert und einen geringen Schwefelgehalt auszeichnet. Er wird in traditionellen Öfen, die mit einer Rostfeuerung ausgestattet sind, aber auch bei Etagen- und Zentralheizungen oder Automatiköfen und Kochherden eingesetzt. Steinkohle ist neben Erdöl und Erdgas bis heute einer der wichtigsten fossilen Energieträger.
Was ist eigentlich Steinkohle?
Steinkohle ist ein schwarzes, hartes, festes Sedimentgestein, das im Laufe von Jahrmillionen durch den natürlichen Prozess der Karbonisierung von Pflanzenresten entstand. Es starben unzählige Bäume und Farne ab, neue wuchsen nach. Daraus bildeten sich Humusschichten, abgestorbene Pflanzen versanken in Sümpfen und wegen fehlender Sauerstoffzufuhr und fehlender Zersetzung durch Bakterien verfaulten die Pflanzenreste, wurden zu Torf und die Inkohlung setzte ein. Steinkohle entstand über einen sehr langen Zeitraum und unter höchstem Druck, was sie besonders hochwertig macht.
Wie wird Steinkohle gefördert?
Anfangs, also nach der Kohlegräberei, fand der Steinkohleabbau in Tiefen um 120 Meter statt. Mit der Weile sind in Deutschland Fördertiefen von mehr als 1750 Metern nötig, was nicht nur ein enormer technischer Aufwand bedeutet. Das macht die Steinkohle aus Deutschland um ein Vielfaches teurer als Importkohle. In Regionen wie Polen oder Russland kratzt man quasi noch an der Oberfläche und kann so die Kohle kostengünstiger fördern. Steinkohle wird in sogenannten Schächten unter der Erdoberfläche (Untertage), wo die Kohle aus dem Flöz (Kohleschicht, die zwischen Gesteinsschichten liegt) herausgelöst wird. Über ein verzweigtes, kilometerlanges Streckennetz werden die Brocken im Schacht über Förderbänder oder Züge verladen und über Tage befördert.
Worauf sollten Sie beim Kauf achten?
Brennwert
Der Brennwert ist im Gegensatz zum Heizwert ein theoretischer Wert, der die maximal nutzbare Wärmemenge bei einer Verbrennung bezeichnet und wird in MJ/kg angegeben. Je höher der Brennwert angegeben ist, desto höher ist die Wärmeausbeute des jeweiligen Produktes.
Aschegehalt
Der Verbrennungsrückstand, also die Asche bzw. der Aschegehalt, wird immer in Gewichts-Prozent, bezogen auf die Trockensubstanz des Produktes, angegeben. Je geringer der Aschegehalt ist, desto weniger Asche entsteht nach der Verbrennung.
Wo wird welche Steinkohle verwendet?
Steinkohle (Anthrazit-Nusskohle, Extrazit)
Die Sorten Anthrazit-Nusskohle und Steinkohle-Briketts werden in traditionellen Öfen, die mit einer Rostfeuerung ausgestattet sind, aber auch bei Etagen- und Zentralheizungen oder Automatiköfen und Kochherden eingesetzt. Steinkohle mit der Körnung Nuss II kann für große Zimmeröfen und Zentralheizungen verwendet werden. Die Körnung Nuss III findet für Dauerbrandöfen ihren Einsatz.
Steinkohle (Koks)
Die Brenneigenschaften von Steinkohle Koks ähneln dem Anthrazit. Die Verbrennung kann über die Luftzufuhr leicht gesteuert werden. Koks mit der Körnung Nuß III (20 - 40 mm) ist besonders für Schmiedeöfen geeignet.
Tipps zur Verbrennung von Steinkohle
1. Anzünden
Verwenden Sie Anzündholz und etwas Kleinholz. Füllen Sie den Schacht des Ofens zu etwa einem Viertel mit Steinkohle. Zünden Sie bei größter Reglereinstellung an und lassen sie die Steinkohle gut anbrennen.
Verwenden Sie doch einfach etwas Grillkohle zum Anzünden.
Dauerbrand
Schnell bildet sich eine durchgehende Glut. Füllen Sie den Ofen auf und stellen Sie den Regler auf die gewünschte Heizleistung zurück. Nussbriketts und Extrazit behalten im Feuer lange Ihre Form und gewährleisten so gleichmäßigen Abbrand.
Regulierung
Rütteln Sie ein- bis zweimal täglich, je nach Wärmeabnahme, die Asche ab und füllen Sie den Ofen neu auf. Bringen Sie bei Nuss-/Eiformbriketts den Regler auf die höchste Einstellung und stellen Sie ihn nach kurzer Zeit stufenweise wieder zurück. Bei Anthrazit-Nusskohlen und Exthrazit braucht die Einstellung des Reglers nicht verändert zu werden.
Tipps und Tricks für Steinkohle
1. Anzünden mit Grillkohle
Grillkohle zündet schneller als Steinkohle. So können Sie mit Grillkohle die Steinkohle besser entfachen.
2. „Nasse Kohle“
Wenn Steinkohle beim Auspacken feucht erscheint, dann bedeutet das nicht, dass sie nass ist. Steinkohle ist hochgradig verdichtet und besteht nur zu sehr kleinen Anteilen aus flüchtigen Stoffen wie Schwefel oder Stickstoff. Daher dringt Feuchtigkeit nur in die äußeren Schichten ein, niemals aber bis zum Kern. Das bedeutet, dass sie lediglich äußerlich als nass erscheint.
3. Anfeuchten
Viele Nutzer schwören darauf, die Kohle beim Anbrennen ein wenig zu befeuchten, damit die Kohle besser Feuer fängt.
4. Auf-/Nachlegen
Kohle breitet sich bei der Verbrennung etwas aus. Legen Sie deshalb nicht zu viel Kohle in den Feuerraum, sondern schichten Sie die Kohle nach und nach hinein.
5. Wartung
Achten Sie auf Dichtheit der Klappen und Türen. Bei einer Reinigung nach Angaben des Ofenherstellers sorgen Sie so für höchste Wirtschaftlichkeit.
6. Lagerung
Lagern Sie Steinkohle immer in Räumen, wie Keller oder Garage, die überdacht sind. Bei der Lagerung von Steinkohle ist jeglicher Umgang mit offenem Feuer unbedingt zu unterlassen. Auch sollte Kohle nicht in unmittelbarer Nähe von Wärmequellen und leicht entflammbaren Stoffen gelagert werden.
7. Entsorgung
Asche bitte immer im Hausmüll entsorgen! Die Asche muss daher vollkommen erkaltet sein.
FAQ:
Kann man mit Steinkohle Heizen?
Ja, man kann mit Steinkohle heizen. Steinkohle für den Hausbrandbereich ist charakterisiert durch ihren hohen Heizwert und niedrigen Schwefelgehalt. Sie ermöglicht behagliche Wärme bei geringem Mengeneinsatz, besonders bei niedrigen Außentemperaturen mit hohem Wärmebedarf. Steinkohleprodukte sind eine effiziente Wahl für das Heizen.
Was ist die beste Kohle zum Heizen?
Die beste Kohle zum Heizen ist Steinkohle, da dieser Brennstoff normalerweise einen höheren Heizwert von 7,5 bis 9 kWh/kg hat im Vergleich zu Braunkohle mit 5 bis 6 kWh/kg. Die höhere Energieeffizienz der Steinkohle macht sie zu einem ausgezeichneten Energieträger. Heizen mit Steinkohle versorgt Ihr Zuhause effektiv und kostengünstig mit Wärme.
Was ist besser Steinkohle oder Koks?
Koks bietet viele Vorteile gegenüber Steinkohle. Es hat eine ähnlich gute Qualität wie Anthrazit, aber zu einem günstigeren Preis. Darüber hinaus erzeugt Koks weniger Asche und Rauch beim Verbrennen. Wenn Sie also nach einer kostengünstigen Alternative suchen, ist Koks die bessere Wahl.
Ist es erlaubt mit Kohle zu Heizen?
Ja, es ist erlaubt mit Kohle zu heizen. Kohle hat den Vorteil, dass sie viel Glut bildet und lange wärmt. Allerdings benötigt es Zeit, bis die Kohle beginnt zu wärmen. Für schnelle Wärme ist Brennholz empfehlenswert. Legen Sie die Kohle nur in den Ofen, wenn bereits ein Glutbett vorhanden ist.