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Lästige Plagegeister - Fliegenspray selbstgemacht!
Lästige Insekten schwirren vor allem auf einem Ausritt gern um Pferd und Reiter herum. Wie kann man sich schützen? Neben zahlreichen Decken und Fliegenschutzmasken oder -hauben gibt es auf dem Markt viele verschiedene Sprays um Sie und Ihr Pferd zu schützen. Diese sind jedoch meist voll mit chemischen Mitteln und dazu noch teuer.
Deshalb haben wir uns die Frage gestellt, ob man sich Fliegensprays nicht ganz einfach selbst herstellen kann.
Die Antwort liegt klar auf der Hand. Ja! Das funktioniert tatsächlich. Es gibt viele natürliche Stoffe, die Mücken und Fliegen in die Flucht schlagen, weil sie den Geruch nicht mögen. Diese müssen zwar meist öfter aufgetragen werden, vor allem wenn das Pferd schwitzt. Dafür belastet es aber den Stoffwechsel Ihres Pferdes nicht und hilft, ihn gesund zu erhalten. Und auch der Reiter kann sich fast bedenkenlos damit einsprühen. Das Einzige worauf geachtet werden muss – auch natürliche Stoffe können Allergien beim Pferd auslösen. Hier sollten Sie vorher an einer kleinen Hautstelle ausprobieren, ob Ihr Körper allergisch auf die Inhaltsstoffe reagiert.
Ätherische Öle
Es gibt eine Reihe ätherischer Öle, die lästige Plagegeister in die Flucht schlagen sollten. Aber auch hier kann es sein, dass Sie ein wenig probieren müssen. Nicht jedes Pferd ist gleich. Sie haben alle einen unterschiedlichen Geruch, weshalb es sein kann, dass Sie in der Rezeptur der Öle variieren müssen. Darüber hinaus ist es sowieso sinnvoll die Rezeptur immer wieder abzuwandeln. Denn Mücken und Fliegen gewöhnen sich an Gerüche und dann kann es sein, dass das Mittel vom letzten Jahr, was so gut gewirkt hat, auf einmal die Tiere nicht mehr abschreckt. Doch achten Sie dabei auch immer auf die empfindliche Nase des Pferdes! Weniger ist manchmal mehr. Es macht keinen Sinn, einfach alle Öle zu mischen nach dem Motto: „viel hilft viel“.
Außerdem sollten Sie strengstens auf die Reinheit der Öle achten! Nur naturreine Bio-Öle können der Gesundheit Ihres Pferdes helfen. Es gibt auf dem Markt auch einige chemisch hergestellte Stoffe. Das steht aber in der Beschreibung der Produkte, Sie sollten unbedingt genau lesen!
Öle zur Insektenabwehr
- Zitronellaöl
- Eukalyptusöl
- Lavendelöl
- Rosmarinöl
- Zedernöl
- Geraniumöl
- Gewürznelkenöl
- Thymianöl
- Teebaumöl (Achten Sie auf Unverträglichkeiten!)
Sie dürfen die Öle nie in Reinform auf die Haut auftragen, da sie zu stark für die Haut sind und zu Irritationen und Verletzungen führen können. Die Öle müssen vor dem Auftragen auf die Haut unbedingt mit einer geruchsneutralen Flüssigkeit wie Babyöl oder Wasser vermischt werden. Hier mischen Sie etwa 10 ml ätherisches Öl mit etwa 1 Liter Babyöl oder Wasser. Eine weitere Möglichkeit ist das Mischen mit Kokosöl. Dieses hat selbst eine insektenabwehrende Wirkung und ist für die Pflege der Haut äußerst zu empfehlen.
Weitere Hausmittel gegen Insekten
Wenn die Anwendung von reinen Ölen nicht hilft, gibt es weitere Hausmittel, die gegen lästige Insekten schützen. Im Folgenden ein paar beispielhafte Rezepte:
Essigwasser
- 1 Liter Obstessig
- 1 Zitrone
2-5 Gewürznelken
1 paar Tropfen ätherisches Öl Ihrer Wahl (je nachdem wie empfindlich Ihr Pferd reagiert)
1 klein gehackte Knoblauchknolle
und lassen Sie alles – am besten in einem geschlossenen Gefäß – 14 Tage in der Sonne ziehen. Anschließend sieben Sie die Bestandteile ab und füllen es in eine Sprühflasche.
Geranienwasser
Kochen Sie aufgeblühte Geranien aus dem Garten einmal auf und lassen Sie die Blüten eine Weile im Wasser ziehen. Anschließend absieben und die entstandene Flüssigkeit mit etwas Schwarztee und Obstessig mischen und abfüllen.
Auftragen der Mischungen
Sie können die Flüssigkeiten in eine leere Sprüh- oder Pumpflasche geben und Ihr Pferd damit einsprühen
Achtung! Vorher immer gut schütteln, damit sich die Öle vermischen. Natürlich können Sie die Lösung die Sie gemacht haben, auch auf einen Lappen oder Schwamm geben und das Pferd damit abreiben. Bei empfindlichen Körperteilen wie Augen, Nüstern und Maul sowie Schlauch und Euter aber unbedingt aufpassen und vorsichtig sein!
Auch alte Deoroller eignen sich hervorragend zum Aufbringen. Dazu einfach aufschrauben und mit Ihrer Lösung befüllen. Gewöhnen Sie Ihr Pferd unbedingt an die neue Art des Auftragens!
Im Stall können Sie auch verschiedene Vorbeugemaßnahmen vornehmen, um gegen Fliegen vorzugehen. Achten Sie auf ausreichend Stallhygiene. Verwenden Sie anstelle von Heu Tiereinstreu als Untergrund. Diese sollte entstaubt sein und eine hohe Feuchtigkeitsaufnahme haben. Verwenden Sie zum Beispiel Einstreupellets für Ihre Boxen.
Wie Sie sehen, gibt es viele Hausmittelchen im Kampf gegen lästige Plagegeister wie Mücken oder Fliegen. Sie müssen nicht immer mit Chemie vertrieben werden. Ein paar wenige Handgriffe genügen und Sie haben ein eigenes Fliegenspray hergestellt, was darüber hinaus auch noch Ihren Geldbeutel schont!
FAQ: Fliegenspray selbst herstellen
Warum sollte man ein Fliegenspray für Pferde selbst herstellen?
Selbstgemachte Fliegensprays sind oft kostengünstiger und frei von schädlichen Chemikalien. Sie nutzen natürliche Inhaltsstoffe, die in vielen Haushalten bereits vorhanden sind und können individuell an die Bedürfnisse des Pferdes angepasst werden.
Wie bereitet man ein selbstgemachtes Fliegenspray zu?
Ein gängiges Rezept beinhaltet 1 Liter Obstessig, das Hinzufügen von ätherischen Ölen, Knoblauch und Nelken. Nachdem die Mischung einige Tage gezogen hat, werden Knoblauch und Kräuter entfernt und die Flüssigkeit in eine Sprühflasche gefüllt.
Wie wendet man das selbstgemachte Fliegenspray an?
Das Spray sollte vor dem Auslauf oder Reiten auf das Pferd gesprüht werden, wobei empfindliche Bereiche wie Gesicht und Genitalien vermieden werden sollten. Es ist auch ratsam, die Verträglichkeit vor der ersten Anwendung zu testen.
Gibt es Alternativen zum selbstgemachten Fliegenspray?
Ja, es gibt kommerzielle Fliegensprays auf dem Markt, die chemische Repellents enthalten. Eine andere natürliche Alternative ist die Verwendung von Pferdedecken oder das Installieren von Bremsenfallen im Stall und auf der Weide.