Holzpellets Bedarf für ein Einfamilienhaus
Zunächst ist eine Pelletheizung in der Anschaffung vergleichsweise teuer. Allerdings macht sie dies mit den Jahren wieder wett. Eine Pelletheizung lohnt sich allgemein erst dann, wenn der Energiebedarf eines Gebäudes höher als 40.000 kWh im Jahr ist. Viele Schulen setzen daher gerne auf diese neue umweltschonende Form des Heizens. Genügend Platz ist im Keller meist vorhanden. Überlegen Sie, ob Ihr Haus oder Ihr geplantes Haus auch die Voraussetzungen für eine Pelletheizung erfüllt.
Den Pelletverbrauch für ein Einfamilienhaus kann man nicht ganz genau bestimmen. Er hängt von mehreren Faktoren ab.
- Wärmedämmung
- Effizientes Lüften
- Effizientes Heizen
- Altbau oder Neubau
- Qualität der Pelletheizung
- Qualität der Pellets
- Größe des Pufferspeichers
- Außentemperatur
Allgemein brauchen Sie mengenmäßig mehr Pellets als zum Beispiel Heizöl. Das spielt aber nur in der Lagerung eine Rolle. Preislich sind Holzpellets als Sackware wesentlich günstiger. Man rechnet für eine Kilowattstunde ca. 200 g Holzpellets und 100 ml Heizöl sowie 100 Kubikmeter Erdgas.
Den Holzpellets Verbrauch berechnen
Für einen Neubau den Pelletverbrauch berechnen: Hier müssen Sie zunächst den jährlichen Energiebedarf ausrechnen. Dies kann ein Energieberater oder Architekt bereits vor dem Bau tun. Dann haben Sie Werte für den Energieverbrauch in Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr (kWH/m²).
Die Rechnung sieht dann wie folgt aus: Wert des jährlichen Energiebedarfs in kWh/m² *Wohnfläche in m² * 0,2 kg Pellets/kWh
Für einen Altbau den Holzpellets-Verbrauch berechnen: Man rechnet allgemein, dass im Verbrauch 1 l Heizöl 2 kg Pellets entspricht oder 1 Kubikmeter Gas 2 kg Pellets.
Nun müssen Sie natürlich Platz für die Holzpellets schaffen. Allerdings können Sie Pellets auch jederzeit neu bestellen und sich anliefern lassen. Sie müssen also keineswegs den Vorrat für ein Jahr bei sich zu Hause lagern. Rechnen Sie pro Tonne Pellets einen Platz von 1,5 Kubikmetern.
Wollen Sie mehr ins Detail gehen, so müssen Sie noch andere Faktoren berücksichtigen, wie die Frage, ob das neue Haus ein Passiv-Haus oder ein KfW-Effizienzhaus ist.
Allgemein geht man bei einer Wohnfläche von 200 m² von folgendem Holzpellets Verbrauch aus:
- Altbauten bis 1977 verbrauchen 40kg/m²a Pellets. Im Jahr also 8.000 kg/a.
- Bauten bis 2003 verbrauchen 20 kg/m²a Pellets. Im Jahr also nur 4.000 kg/a.
- Ein KfW Effizienzhaus verbraucht 12 kg/m²a Pellets. Im Jahr also nur noch 2.400 kg/a.
- Ein Passivhaus hat einen Pelletverbrauch von 3 kg/m²a Pellets. Im Jahr also nur 600
Die Kosten für Pellets für ein Einfamilienhaus pro Jahr
Die Kosten für Ihre Pelletheizung pro Jahr können Sie sich mit obigem Rechner ganz einfach errechnen, indem Sie den Kilopreis Ihrer Wunschpellets mit dem Jahresverbrauch an Pellets multiplizieren. Sie finden im Internet heute auch viele Rechner, die Ihnen direkt die Angebote verschiedener Händler vor Ort auflisten. Bei einem Verbrauch von 8.000 kg Pellets im Jahr zahlen Sie aktuell 1.500 € bis 2.000 € für die Pellets. Natürlich variiert der Preis je nach Qualität und Sonderangeboten des Händlers.
Haben Sie ein Haus, das nach 2003 gebaut wurde, schrumpfen die Kosten für die Pelletheizung pro Jahr schon enorm. Sie sind dann vielleicht sogar mit unter 1.000 € dabei. Noch besser ist es, wenn Ihr Haus eine optimale Energiebilanz aufweist, gut gedämmt ist und Wärme gut speichert. Dann zahlen Sie nur noch ein paar Hundert Euro.
Die Anschaffungskosten für eine Pelletheizung hängen davon ab, wie sie in das Haus integriert werden kann und ob das bisherige System kompatibel ist. Allgemein kostet ein Komplettpaket einer Pelletheizung in der Anschaffung 17.000 €. Für den Bau gibt es verschiedene Förderungsmöglichkeiten. Sie können auch eine alte Ölheizung in eine neue Pelletanlage umrüsten.
Weitere Tipps um den Pelletverbrauch zu optimieren
Überheizen Sie Ihre Wohnräume nicht!
Die Heizperiode läuft vom 1.10 bis 30.4 eines Jahres. Achten Sie in dieser Zeit darauf, dass bestimmte Temperaturen in den Wohnräumen nicht überschritten werden. Das ist nicht nur für die eigene Gesundheit besser, sondern auch für das Inventar.
- Im Wohnzimmer dürfen es 20-22 Grad Celsius sein
- In der Küche reichen 18-20 Grad Celsius.
- Im Schlafzimmer sind 16-18 Grad Celsius ideal.
- Im Bad sollten es 23 Grad Celsius sein.
- Im Kinderzimmer je nach Empfinden ca. 22 Grad Celsius.
Denken Sie daran, wenn Sie nur um 1 Grad die Temperatur verringern, haben Sie schon 6 % Heizenergie gespart.
Lüften Sie richtig!
Überheizte Räume sollten Sie nicht mit dauergeöffnetem Fenster herabkühlen. Ein solcher Wärmeverlust ist ineffizient und führt zu erhöhtem Pelletverbrauch. Lüften Sie lieber mehrmals am Tag mit weit geöffneten Fenstern und dies für ein paar Minuten. Natürlich sollte gleichzeitig die Heizung heruntergeschaltet sein.
Heizen bei Nichtnutzung der Räume
Nicht genutzte Räume nicht zu heizen, kann fatal für die Einrichtung werden. Gleichzeitig macht es keinen Sinn, ungenutzte Räume voll zu heizen. Am besten Sie arbeiten mit Thermostaten, die Sie mit einer Zeitschaltuhr steuern können.
Dämmung
Nur gut gedämmte Häuser und Dächer helfen Energie zu sparen. Daher verbrauchen leider Wohnhäuser mit einem Baujahr von vor 1977 am meisten Energie. Der Pelletverbrauch kann doppelt so hoch sein wie bei einem Neubau. Dämmen Sie also nach, überall dort, wo zu viel Energie verschwendet wird. Zum Beispiel durch alte Fenster.
Isolierung
Dämmung und Isolierung sind zwei verschiedene Dinge. Auch Ihre Heizungsrohre sollten gut isoliert sein. Sonst geben sie die Wärme ab, bevor sie in die Räume gelangt. Auch das würde zu unnötig hohem Pelletverbrauch führen. Rohrdämmungen können aus verschiedenen Kunststoffmaterialien, aus Mineralwolle oder Kautschuk sein.
Hinweis zum Thema Holzpellets
Weitere Fragen rund um Holzpellets, wie beispielsweise die Nachhaltigkeit von Holzpellets werden in unserem ultimativen Ratgeber beantwortet.