Autor: Yvonne Seyfert
Yvonne Seyfert
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Eine Kräuterspirale aus Natursteinen bauen.
08.09.2020

Eine Kräuterspirale aus Natursteinen bauen.

Sie sieht schön aus und passt sogar in kleinste Gärten: Bei der Kräuterspirale, manchmal auch Kräuterschnecke genannt, handelt es sich um ein Beet, das sich spiralförmig in die Höhe windet. Ein beliebtes Material ist dafür Stein. Durch die besondere Form lässt sich die Spirale in vier Klimazonen mit unterschiedlichen Bodenarten unterteilen. Zahlreiche Kräuter finden so auf engstem Raum einen Platz.

Der richtige Standort.

Die Kräuterspirale sieht wunderschön aus, wenn verschiedene Kräuter in den unterschiedlichen Abschnitten wachsen. Damit das Ganze auch funktioniert, ist der richtige Standort wichtig. Die meisten Kräuter lieben die Sonne. Suchen Sie einen sonnigen Standort, der leicht zu erreichen ist. Die Kräuterspirale sollte so gebaut sein, dass sich der tiefste Punkt in Richtung Süden öffnet und die Pflanzen mit viel Sonnenlicht versorgt werden. Ein windgeschützter Standort ist optimal. Ein Ort unter Bäumen wäre zum Beispiel kontraproduktiv.

Materialien für die Kräuterspirale.

Die typische Kräuterspirale hat eine Höhe von rund 80 Zentimetern und dabei einen Durchmesser zwischen zwei und drei Meter. Das entspricht einer Gesamtfläche von etwa sieben Quadratmeter. So haben Sie genügend Platz, um bis zu 15 verschiedene Kräuter anzupflanzen - ein Fest für jeden Hobbykoch.

Sie können die Kräuterspirale aus verschiedenen Steinen bauen, zum Beispiel Sandstein, oder Pflastersteine. Besonders schön: Bei der Spirale bauen Sie im Prinzip eine gewundene Trockenmauer mit vielen Fugen, in denen Nützlinge einen Lebensraum finden. Die Steine speichern am Tag die Wärme der Sonne und geben sie bis in die Nacht an die Pflanzen ab. Mit flachen Polsterstauden bepflanzt fühlen sich auch Fluginsekten wie Bienen pudelwohl.

Am Fuß der Spirale wird häufig ein Miniteich gebaut. Er sorgt dafür, dass die Kräuter im untersten Pflanzabschnitt immer mit genügend Feuchtigkeit versorgt sind. Sofern Sie sehr wenig Platz haben, aber nicht auf die Spirale verzichten möchten, finden Sie im Online-Handel auch kleine Kräuterspiralen mit Durchmessern von nur 50 Zentimeter.

Aufbau einer Kräuterspirale.

Die Kräuterspirale gliedert sich in vier Klimazonen, die über verschiedene Bodenarten verfügen und unterschiedlich bepflanzt werden.

Die Wasserzone.

Sie befindet sich am Fuß der Kräuterspirale, direkt am Miniteich. Die hier ansiedelnden Pflanzen wie Brunnenkresse oder Wasserminze lieben es schattig und feucht.

Die Feuchtzone.

Etwas höher gelegen befindet sich in der Feuchtzone das nährstoffreiche, feuchte Substrat. Das bildet die optimale Grundlage für Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie, Kerbel oder Sauerampfer.

Die Normalzone.

Die Normalzone befindet sich im Halbschatten der Spirale und verfügt über eine normale Bodenbeschaffenheit. Hier finden zahlreiche Pflanzen wie Basilikum, Melisse, Oregano oder Kümmel ein Zuhause.

Die Trockenzone.

In der Spitze der Spirale ist es sonnig, windig und trocken. Der Boden hat eine sandige und nährstoffarme Struktur. Das lieben Kräuter wie zum Beispiel Majoran, Lavendel, Rosmarin und Thymian.

Eine Kräuterspirale bauen.

Eine Kräuterschnecke ist ein schönes Projekt für Hobbygärtner, was auch Kindern Spaß macht. Der Aufbau einer Kräuterspirale im Überblick:

  • Legen Sie zunächst fest, wo die Kräuterspirale stehen soll, und markieren Sie die Fläche auf dem Boden.
  • Achten Sie darauf, dass sich die Kräuterschnecke auf ebener Fläche befindet. Flächen am Hang sollten zunächst begradigt werden.
  • Möchten Sie einen Gartenteich integrieren, heben Sie diesen am Fuß der Spirale aus, der sich nach Süden ausrichten sollte. 40 Zentimeter tief sollte er etwa sein.
  • Füllen Sie nun die Fläche der Spirale mit einer 20 Zentimeter dicken Drainageschicht und verlegen eine erste Reihe großer Natursteine. Nun bauen Sie die Spirale Stein auf Stein in Form einer sich in die Höhe windenden Drehung auf und füllen diese jeweils mit Drainage und Erdreich auf. Das Zentrum hat am Ende eine Höhe von 80 Zentimeter. Große Steine kommen nach unten, kleinere nach oben!
  • Die Steine sollten dabei leicht nach innen geneigt sein, damit die Spirale eine Stabilität erhält. Indem Sie etwas Erdreich zwischen die Steine geben, stabilisieren Sie den Aufbau zusätzlich.
  • Im Mittelpunkt der Fläche, wo die Kräuterspirale an Höhe gewinnen muss, schütten Sie zunächst Bauschutt oder Kies auf und füllen erst danach mit Erdreich auf. Sie können auch den Aushub des kleinen Teiches nutzen, um die Spirale in der Mitte zu erhöhen. Rund 50 Zentimeter dick sollte die Drainageschicht in der Mitte der Spirale sein.
  • Mischen Sie in den unteren Bereich der Kräuterspirale Erde mit Kompost, sodass sie besonders nährstoffreich ist. Im mittleren Abschnitt verwenden Sie übliche Pflanzenerde. Im oberen Bereich mischen Sie Sand unter die Erde, um einen kargen Boden zu erzeugen.
  • Legen Sie den kleinen Teich mit Teichfolie aus. Beim Auskleiden sollten Sie darauf achten, dass das Erdreich der Spirale direkt an den Teich angrenzt, um konsequent mit Wasser versorgt zu werden.