Autor: Milena Leuner
Milena Leuner
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Die besten Heilkräuter für den eigenen Garten
23.10.2020

Die besten Heilkräuter für den eigenen Garten

Wir stellen Ihnen die wichtigsten und bekanntesten Heilkräuter vor und geben Ihnen kurze Tipps zum Anbau mit auf den Weg. Sie können all diese Kräuter ohne Probleme im Garten, Ihrem Hochbeet oder auf dem Balkon züchten. Sogar auf dem Fensterbrett in der Küche, wo sie gleich griffbereit sind, machen Sie eine gute Figur.

Thymian

Thymian

Ein sehr vielseitiges Heilkraut für Ihren Garten ist der Thymian. Er wird nicht nur gern beim Kochen benutzt, sondern kann auch bei Atemwegsbeschwerden, Husten und Bronchitis helfen. Meist als Tee angewendet, entfaltet er seine krampflösenden, antibakteriellen und schleimlösenden Wirkstoffe bei entsprechend langer Ziehzeit. Aufgrund seiner beruhigenden Wirkung können Sie ihn auch gegen Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit verwenden. 

Als Öl wirkt Thymian eher anregend und kann, beispielsweise als Badezusatz, gegen Erschöpfung und Kreislaufprobleme helfen. Auch für das Immunsystem hat das Heilkraut eine positive Wirkung. Thymian blüht im Frühjahr rosafarben bis blassviolett. 

Standort: Für den Anbau wählen Sie einen hellen sonnigen Standort aus, da Thymian aus dem Mittelmeerraum stammt. Der ideale Platz ist der, wo die Pflanze mindestens einen halben Tag in der Sonne stehen kann. 

Boden: Thymian wächst normalerweise an Felsen, Mauern oder Böschungen. Wählen Sie einen nährstoffarmen, durchlässigen Boden, der einen pH-Wert zwischen 7 - 8 aufweist. 

Pflege: Thymian ist eine pflegeleichte Pflanze, die auch mit wenig Wasser überlebt. Hier macht es Unterschiede wo die Pflanze steht. Topfthymian sollte regelmäßig gegossen werden, während Thymian der im Garten wächst normalerweise nicht gegossen werden muss.

Salbei

Echter Salbei

Salbei wird gern bei grippalen Infekten angewendet – vor allem als Tee. Die Pflanze ist seit Jahrtausenden als Heilkraut und als Küchenpflanze bekannt. Er hilft nicht nur bei Erkältungen, sondern auch bei Magenbeschwerden. Bei Beschwerden wie Blähungen oder einem Völlegefühl können Sie ebenfalls auf die Wirkung von Salbei vertrauen.

Darüber hinaus soll er Hitzewallungen abmildern und bei Beschwerden im Mundraum wirksam sein. Seine ätherischen Öle lindern auch Zahnfleischbluten.

Auch Lotionen aus Salbei sind ein hervorragendes Pflegemittel, die bei Hauptproblemen helfen können. Wer mit Schweißausbrüchen zu Kämpfen hat, kann ebenfalls auf die Wirkung von Salbei vertrauen. 

Standort: Salbei benötigt einen warmen, sonnigen und windgeschützten Standort um wachsen zu können.  

Boden: Salbei bevorzugt einen trockenen und kalkhaltigen Boden. Die Erde sollte durchlässig und humusarm sein.

Pflege: Versorgen Sie den Salbei regelmäßig aber mäßig mit Wasser. Achten Sie darauf, dass sich keine Staunässe bildet, wenn Sie die Pflanze im Topf pflanzen. Im Garten müssen Sie in der Regel nicht gießen. Das normale Regenaufkommen reicht aus, damit die Pflanze wachsen kann.

Brennnessel

Brennnessel

Frische Brennnesselspitzen eignen sich prima für Smoothies, denn sie wirken sich auf mehrere Organe positiv aus. Wenn Sie, etwa im Frühling, Müdigkeit und Erschöpfung plagen, kann eine höhere Brennnesselzufuhr helfen. Schließlich ist das Kraut sehr eisenhaltig und soll auch gut für die Leber und die Galle sein, was bei bestehenden Verdauungsbeschwerden helfen kann. 

Des Weiteren verhilft die Brennnessel zu einem ausgeglicheneren Blutzuckerspiegel, da sie auf die Bauchspeicheldrüse einwirkt. Als Gesichtswasser angewendet, soll die Pflanze gegen Ekzeme und Akne helfen. 

Standort: Brennnesseln wachsen überall an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Aber auch an schattigen Plätzen können die Pflanze sich entwickeln. 

Boden: Brennnesseln liebe nährstoff- und humusreiche Böden. Die Erde sollte nicht zu trocken sein, sondern feucht und durchlässig.

Pflege: Brennnesseln entwickeln sich im Normalfall ganz allein im Garten. Besondere Pflegemaßnahmen sind nicht nötig.

Petersilie

Petersilie

Zurecht äußerst bekannt ist die Petersilie. Sie verbessert nahezu alle deutschen Gerichte und hilft den Vitamin C-Bedarf zu decken. Egal, ob in der krausen oder glatten Variante – Petersilie wirkt verdauungsfördernd und harntreibend. Ein Tee aus frischen, gehackten Petersilienblättern kann Menstruationsbeschwerden verringern. 

Weniger bekannt, aber bei Ohrenschmerzen einen Versuch wert, ist es, frisch geerntete Stängel mit einem Stirnband am jeweiligen Ohr zu befestigen. Petersilienkraut sollten Sie nur frisch verwenden, da es getrocknet kaum noch wirksame ätherische Öle enthält. 

Standort: Die Petersilie bevorzugt einen Standort im Halbschatten. 

Boden: Der Boden sollte durchlässig und humusreich sein. Um den Boden auf das Frühjahr für die Petersilie vorzubereiten, können Sie im Herbst Kompost unter die Erde mischen.

Pflege: Die Petersilie liebt einen feuchten Untergrund. Achten Sie beim Gießen trotzdem darauf, dass keine Staunässe entsteht. 

Dill

Dill

Dill ist nicht nur in der Küche sehr beliebt, die Samen besitzen jede Menge Heilfähigkeiten. Die Pflanze gilt als milchfördernd und ist für junge Familien auch deshalb eine gute Idee, weil er Blähungen von Säuglingen lindert. Natürlich hilft ein Tee aus Dillsamen ebenfalls gegen Verdauungsbeschwerden von Erwachsenen.

Als Sitzbad kann das Kraut wiederum gegen krampfartige Menstruationsschmerzen helfen. Als Öl soll Dill als warme Kompresse gegen Geschwüre nützlich sein. Dill hat außerdem eine beruhigende Wirkung auf den Körper, weswegen das Kraut gegen Schlafprobleme helfen kann.

Standort: Dill benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort, der windgeschützt ist.

Boden: Der Boden sollte bei dieser Pflanze vorher sehr gut aufgelockert werden, da Dill empfindlich auf verklumpte, verdichtete Böden reagiert. Achten Sie außerdem darauf, dass die Erde nicht zu feucht ist.

Pflege: Dill ist die perfekte Pflanze für eine Mischkultur im Gemüsebeet. Es passt sehr gut zu Gurken und Salaten. Dill muss nicht gedüngt werden.

Schnittlauch

Schnittlauch

Ähnlich weit verbreitet ist der Schnittlauch. Auch ihn haben die meisten Menschen schon gegessen, womöglich ohne sich seiner gesunden Eigenschaften bewusst zu sein. So besitzt die Pflanze einen hohen Vitamin-C-Gehalt und Inhaltsstoffe, denen diverse heilende Wirkungen nachgesagt werden. Unter anderem soll Schnittlauch schleimlösend sein und bei Entzündungen im Magen- und Darmbereich hilfreich sein. 

Wie alle Laucharten ist auch der Schnittlauch antibakteriell und harntreibend. Dazu wirkt sich sein Konsum positiv auf Ihre Blutgefäße aus. Um die bestmögliche Wirkung zu erzielen sollte Schnittlauch am besten roh verzehrt werden. 

Standort: Schnittlauch wächst am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten.

Boden:  Der Boden sollte gut aufgelockert und sehr nährstoffreich sein. 

Pflege: Schnittlauch benötigt regelmäßig Wasser. Steht die Pflanze frei im Garten, muss sie in der Regeln nicht zusätzlich gegossen werden, normaler Regen reicht. Achten Sie bei Topfpflanzen darauf, dass die Erde dauerhaft feucht ist. 

Lavendel

Lavendel

Ein leicht zu pflegendes Heilkraut ist der Lavendel, der einen angenehmen Duft verbreitet und schön anzusehen ist. Je nach Lavendelart gibt es unterschiedliche Schwerpunkte in der Wirkung. So hat der Echte Lavendel die größte Wirkung auf die Psyche, indem er beruhigt und entspannt. Er befördert außerdem die Wundheilung. 

Schopflavendelöl punktet mit antibakteriellen, antiviralen und antimykotischen Eigenschaften und hilft gegen bestimmte Parasiten.

Beim Speiklavendelöl kommt noch eine Wirkung hinzu, die bei Bronchialerkrankungen und Streptokokkeninfektionen nützlich ist. 

Standort: Lavendel benötigt einen trockenen, sonnigen Standort. Er ist auch eine ideale Pflanze für Ihren Steingarten

Boden: Der ideale Boden ist eine Mischung aus Blumenerde, Sand und Kies.

Pflege: Lavendel ist an trockene Standorte gewöhnt. Zu viel Feuchtigkeit verträgt die Pflanze deshalb nicht. 

Minze

Minze

Minze hat eine krampflösende Eigenschaft und hilft bei Bauchschmerzen. Auch gegen Übelkeit kann sie helfen. An heißen Tagen empfiehlt sich zur natürlichen Erfrischung ein kühler bis lauwarmer Tee aus Minze. Durch ihren hohen Mentholgehalt eignet die Pflanze auch zum Inhalieren bei Atemwegserkrankungen. 

Als Öl kann Minze bei Muskelverspannungen und Gliederschmerzen helfen und als Badezusatz für Entspannung sorgen. Die mehrjährige Pflanze wirkt überdies antibakteriell und bekämpft Mundgeruch.

Standort: Die Minze bevorzugt sonnige, warme Standorte. Sie sollten Sie aber nicht der prallen Mittagssonne aussetzen. 

Boden: Die Minze liebt lockere kalkhaltige und nährstoffreiche Böden. Die Erde sollte auch nicht zu trocken sein

Pflege: Da die Minze am besten wächst, wenn der Boden feucht ist, sollte die Pflanze häufig gegossen werden. Gerade an heißen Sommertagen sollte die Minze mehrfach täglich gegossen werden.