Autor: Yvonne Seyfert
Yvonne Seyfert
Geschätze Lesezeit: 6 Minuten
Blähton als Hydrokultur.
14.09.2020

Blähton als Hydrokultur.

Blähton entsteht dadurch, dass Rohton auf über 1000 Grad Celsius erhitzt wird, und zwar in einem sogenannten Drehrohofen. In diesem wird das Material gedreht und bekommt so schließlich die typische runde Form. Der Ton geht auf und erreicht das 5-fache seines natürlichen Volumens. Es entweichen bei dem Prozess Gase, wodurch die Tonkugeln porös, löchrig und aufgebläht werden. Das macht Blähton zu einem vielseitigen Material für den Garten. In diesem Ratgeber stellen wir Ihnen Blähtons als Hydrokultur vor.

Kurz und knapp zur Begriffserklärung: Hydrokultur für Zimmerpflanzen bedeutet nichts anderes, als dass die Pflanze ohne Erde auskommt. Unter Gärtnern nennt man diesen Vorgang auch Wasser-Anzucht. Pflanzen benötigen zum Wachsen Wasser, Nährstoffe und Luft. Auf Erde können sie in der Regel verzichten. Und genau da kommt der Blähton als Hydrokultur zum Einsatz.

Vorteile einer Hydrokultur.

Blähton gilt als hervorragendes Wurzelmedium. Er gibt den Pflanzen genauso viel Halt wie Erde, lässt ihnen aber noch mehr Spielraum, sich auszubreiten. Das Porensystem des Tongranulats lässt Wasser und Nährstoffe leicht in sich hineinfließen und kann sie gut an die Pflanzen wieder abgeben.

Man kann mit Blähton verschiedene, besonders exotische Pflanzen ganz ohne Erden kultivieren, sogar Orchideen oder Kakteen. Die Pflanzen fühlen sich mit Blähton als Hydrokultur sehr wohl. Daher sieht man diese Form der Bepflanzung oft bei großen Kübelpflanzen in öffentlichen Gebäuden.

Für Zimmerpflanzen allgemein ist Blähton als Hydrokultur sehr praktisch, da die Pflege der Pflanzen weniger aufwendig ist. Das Granulat speichert sehr gut Wasser und gibt es dosiert ab. So verdursten die Pflanzen nicht, werden aber auch nicht „ersäuft“, was bei regelmäßigem Gießen schon mal passiert, wenn man nicht genau weiß, wie viel Wasser die Pflanze benötigt. Mit Blähton als Hydrokultur hat man außerdem weniger „Dreck“ als mit Erde.

Anwendung von Blähton für die Hydrokultur.

1. Reinigen Sie den gesamten Wurzelballen vorsichtig mit Wasser und befreien ihn von der gesamten Erde. Nehmen Sie sich hierfür lieber ein bisschen mehr Zeit, um die empfindlichen Wurzeln der Pflanze nicht zu beschädigen.

2. Setzen Sie die Pflanze in einen Innentopf und füllen diesen mit dem Blähton auf. Verwenden Sie für Jungpflanzen eine kleine Korngröße und für große Pflanzen mit dickeren Wurzeln eine große Korngröße des Tongranulats. Klopfen Sie den Topf vorsichtig auf einer ebenen Fläche, damit sich der Blähton gleichmäßig verteilen kann und sich keine unerwünschten Hohlräume bilden. Die Wurzeln finden so auch besseren Halt.

3. Der Innentopf wird anschließend in einen wasserdichten Übertopf gestellt.

4. Bringen Sie zum Schluss eine Wasserstandsanzeige an. Diese zeigt Ihnen an, ob noch genügend Wasser im Behälter vorhanden ist.

Pflanzen richtig düngen.

Pflanzen, die normalerweise in herkömmliche Erde gesetzt werden, bekommen durch diese ihre benötigten Nährstoffe. Da bei der Hydrokultur auf Erde verzichtet wird, müssen sich die Pflanzen die Nährstoffe über das Wasser holen. Geben Sie das Wasser mit einem darin gelösten Dünger in den Topf. Dafür gibt es spezielle Dünger, direkt für Hydrokulturen. Die Düngung sollte etwa aller zwei bis vier Wochen erfolgen.

Pflanzen umtopfen.

Pflanzen mit Hydrokulturen wachsen nicht so schnell wie Pflanzen, die normale Blumenerde bekommen. Eine genaue Regel gibt es also nicht, wann die Pflanzen umgetopft werden müssen. Oft ist das aber erst nach einigen Jahren der Fall.

Vorteile von Blähton als Hydrokultur zusammengefasst.

  • Es entsteht weniger Dreck und Schmutz.
  • Das Umtopfen ist einfacher.
  • Sehr gute Luftversorgung und verbessertes Raumklima.
  • Die Pflanze kann besser auf Schädlinge untersucht werden.
  • Die Pflanzen müssen weniger gegossen werden.
  • Blähton ist auch für Jungpflanzen geeignet.
  • Die Pflanzen leben länger.