Autor: Yvonne Seyfert
Yvonne Seyfert
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Arten von Öfen und Kaminen
08.07.2022

Arten von Öfen und Kaminen

Der Grundofen

Der Grundofen besteht fast nur aus Keramik, verbrennt das Holz auf dem Boden des Brennraumes in der eigenen Asche und erreicht in seinem Inneren Temperaturen von bis zu 1000 °C. Einen Feuerrost gibt es hier nicht. Die Besonderheit eines Grundofens: Er erzeugt Strahlungs- und keine Konvektionswärme. Sogenannte Schamottesteine nehmen die produzierte Wärme auf, speichern sie und geben sie über viele Stunden hinweg an den umliegenden Raum ab. Die Strahlen bewegen sich bei dieser Art des Heizens immer weiter durch den Raum, bis sie auf einen beliebigen Gegenstand treffen, der sich daraufhin erwärmt – zum Beispiel die menschliche Haut. Bekannt ist für diese Art des Heizens der Kachelofen, dessen Außenfläche der Feuerstelle mit Kacheln bedeckt ist.

Vorteile des Grundofens:

  • Gut für Allergiker geeignet, da kein Staub durch einen Luftstrom aufwirbeln kann
  • Sanfte Raumerwärmung
  • Holz wird effektiv verbrannt, so entsteht kaum Asche
  • Holz muss nur selten nachgelegt werden
  • Individuelle Bauweise, da nur der Kern des Ofens gleich ist

Typische Brennstoffe:

Offener Kamin

Offener Kamin

Der offene Kamin verfügt über eine Feuerstelle mit Anschluss an einen Schornstein sowie einem Rost mit Aschetasche. Die Feuerstelle ist durch keine Scheibe vom Wohnraum getrennt und gibt die Wärme des Feuers direkt in den Raum ab. Eine Regulierung der Luftzufuhr ist nicht möglich. Der Bundesimmissionsschutz (BImSchV) gibt vor, dass offene Kamine gelegentlich betrieben werden dürfen, für einen Dauereinsatz sind sie jedoch nicht zugelassen. Der Schornsteinfeger sorgt einmal im Jahr dafür, dass der Schornstein gereinigt und der offene Kamin auf seine Funktionsfähigkeit überprüft wird.

Tipps für Brennstoffe:

Geschlossener Kamin

Geschlossener Kamin

Der geschlossene Kamin besteht aus einem Kamineinsatz mit hitzebeständiger Glasscheibe, die dazu den Kamingeruch fernhält. Im Grunde unterscheidet er sich optisch kaum vom offenen Kamin. Allerdings ist der Wirkungsgrad eines geschlossenen Kamins deutlich höher. Denn hier lässt sich die Luftzufuhr regulieren, was sich positiv auf die Energiebilanz auswirkt. Weil auf diese Weise weniger Asche und Ruß anfällt, gehen Ascheentsorgung und Saubermachen der Glasscheibe schneller von der Hand. Allerdings gilt auch hier: Der geschlossene Kamin ist eine autarke Wärmequelle, der seine Wärme nur in den umliegenden Raum abgibt.

Brennstoffe:

Kaminofen

Der Kaminofen

Der typische Kaminofen, auch Schwedenfeuer genannt, besteht aus einem Feuerraum aus Stahl, einen Anschluss an einen Kamin und in der Regel einer Tür mit feuerfestem Glas, durch das sich das Feuer beobachten lassen kann. Der Unterschied zum offenen Kamin ist seine geschlossene Brennkammer und die Tatsache, dass der Kaminofen nicht fest in der Wohnung eingebaut ist. Die heutigen Kaminöfen sind so produziert, dass sie Wärme entweder gewöhnlich durch Konvektionswärme oder als Strahlungswärme wie beim Grund- oder Kachelofen abgeben. Ist der Kaminofen mit Naturstein, Kacheln oder Speckstein verkleidet, kann er seine Wärme bis zu acht Stunden halten.

Brennstoffe:

Pelletofen

Der Pelletofen

Ein Pelletofen sieht modernen Kaminen oder Öfen zum Täuschen ähnlich und steht häufig in Wohnräumen und Küchen, um größere Wohnbereiche zu erwärmen. Durch ein Sichtfenster lässt sich auch hier das Flammenspiel beobachten, das allerdings nicht so spektakulär wie beim Kamin ist. Denn im Pelletofen werden kleine Holzpresslinge verbrannt. Hier steht eher die Energieeffizienz denn Optik im Vordergrund. Neben dem eigentlichen Brennraum beinhaltet der Ofen einen Vorratsbehälter, aus dem die Holzpellets nach und nach in die Verbrennung laufen.

Brennstoffe:

  • Holzpellets
Brennstoffe

Weitere Arten von Kaminen und Öfen

Der Wasser führende Kaminofen

Mit einem Wasser führenden Kamin lässt sich die Zentralheizung im Haus unterstützen. Gerade in Zeiten, wo Brennstoffe wie Erdöl oder Erdgas immer teurer werden, ist der Wasser führende Kamin eine attraktive Möglichkeit, Energie günstig zu erzeugen. Wie aber funktioniert das? Sobald in der Feuerstelle Wärme erzeugt wird, sorgt eine Wassertasche im Ofen dafür, dass hier Wasser aufgewärmt und in das angeschlossene zentrale Heizsystem des Hauses abgeführt wird. In diesen Fällen ist auch ein Wärmetauscher notwendig. So lässt sich mit dem Wasser eine Fußbodenheizung oder ein Bad versorgen. Vor allem in saisonalen Übergangszeiten sind die Wasser geführten Kamine eine gute Lösung, das Haus zu heizen und für Warmwasser zu sorgen, ohne die Zentralheizung schon in Dauerbetrieb nehmen zu müssen. Der Wirkungsgrad eines Wasser führenden Kaminofens liegt bei rund 85 Prozent.

Der Sturzbrandkamin

Der Sturzbrandkamin verfügt über zwei Brennkammern. Zum einen den Holzfüllraum und zum anderen die eigentliche Brennkammer. Die beiden Kammern sind durch eine Platte voneinander getrennt. Das Holz wird in der oberen Kammer angefeuert. Der Vorteil des Sturzbrandkamins ist es, dass Holz vollständig verbrannt wird. 

Hinweis zum Thema Holzpellets

Weitere Fragen rund um Holzpellets, wie beispielsweise die Vor- und Nachteile von Holzpellets werden in unserem Ratgeber beantwortet.