Autor: Sascha Seyfert
Sascha Seyfert
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Wissenswertes über Rindenmulch.
07.09.2020

Wissenswertes über Rindenmulch.

Was ist Rindenmulch?

Als Rindenmulch bezeichnet man klein gehäckselte, gesiebte Baumrinde, die als Abfallprodukt in der Forstwirtschaft anfällt. Sie stammt von einheimischen Nadelbäumen wie der Kiefer oder Fichte sowie von der Rinde der im Mittelmeerraum heimischen Pinie (Pinus pinea). Pinienrinde erfreut sich hier im Lande an immer größter Beliebtheit. Der kräftige Farbton ist nicht nur eine tolle Gestaltungsmöglichkeit im Garten, sie hat auch längere Haltbarkeit als Rindenmulch aus Kiefernrinde.

Die Baumstämme werden geschält und zurückbleibt naturbelassene Rinde, die ohne künstliche Zusätze abgepackt wird. Rindenmulch gibt es in verschiedenen Körnungen. Das Produkt eignet sich für große und kleine Flächen im Garten und ist ein toller dekorativer Wegbelag, der mit anderen Naturprodukten wie Steinen kombiniert werden kann.

Was macht guten Rindenmulch aus?

Rindenmulch ist nicht gleich Rindenmulch. Achten Sie beim Kauf auf die Qualität des Produktes. Für die Qualitätskriterien gibt es keine gesetzliche Regelung. Der größte Mangel, an dem sich minderwertiger Mulch erkennen lässt, ist ein hoher Anteil an Fremdstoffen in einer Verpackung.

Bei hochwertiger, reiner Rinde sollten keine Kunststoffanteile oder Holzreste beigemischt sein. In Billigprodukten kann es sogar passieren, dass kleine Steine oder Glasscherben beigemischt wurden.

Rindenmulch sollte entstaubt und frei von Feinanteilen sein. Der Inhalt sollte der Körnung auf der Verpackung entsprechen. Es sollten weder zu feine noch zu große Stücke enthalten sein.

Ein weiterer Qualitätsfaktor ist der Geruch. Dieser kann ein Anzeichen für eine schlechte Qualität des Produktes sein. Frischer Rindenmulch riecht angenehm nach Wald. Ein strenger bzw. muffeliger Geruch deutet auf eine schlechte Qualität des Mulches hin. Hier gilt die einfache Faustregel:

  • Je älter der Rindenmulch, desto unangenehmer, sprich erdiger der Geruch

Auch durch Labortests lässt sich die Qualität von Rindenmulch erkennen. So zeigen beispielsweise Tests, wie pflanzenverträglich das Produkt ist.

Warum Rindenmulch anwenden?

Es gibt eine Reihe an Vorteilen, die für den Einsatz von Rindenmulch sprechen, sowohl für die Bodenbeschaffenheit im Kampf gegen Unkraut als auch für die Pflanzen an sich. Da der Mulch direkt auf den Boden ausgelegt und nicht mit der Erde vermischt wird, kann er seine ganze Wirkung entfalten und Ihnen die Gartenarbeit erheblich erleichtern.

Schutz vor Bodenaustrocknung.

Eine Schicht Mulch schützt den Boden vor dem Austrocknen, was gerade im Sommer von Vorteil ist. Die Erde heizt sich bei starker Sonneneinstrahlung nicht so schnell auf. Dadurch wird dem Boden nicht so viel Feuchtigkeit entzogen. Das Wasser wird gespeichert, Sie haben den Vorteil, weniger gießen zu müssen.

Unkrautwuchs wird gehemmt.

Rindenmulch verringert den Unkrautwuchs. Davon profitieren viele Gartenbesitzer. Durch eine Schicht des Mulches gelangt weniger Licht in den Erdboden, was zur Folge hat, dass die Unkrautsamen nicht mehr keimen können.

Rindenmulch gegen Bodenerosion.

Eine dicke Schicht aus Rindenmulch hilft gegen Witterungsbedingungen. Weder Regen oder Hagel kann dem Boden etwas anhaben. Die Erde wird zusätzlich vor Winden geschützt. Um diesen Effekt zu verstärken, ist es wichtig, die richtige Körnung anzuwenden. Je größer die zu mulchende Fläche ist, desto gröber sollte die Körnung sein.

Wie Rindenmulch aufbringen?

Um von den Vorteilen von Rindenmulch spielt die richtige Anwendung eine wichtige Rolle:

  • Lockern Sie den Boden vor der Anwendung gut auf. Bevor Sie den Mulch auf der gewünschten Fläche ausbreiten, entfernen Sie jegliches Unkraut. Achten Sie darauf, das gesamte Wurzelwerk mit zu Entfernen.
  • Legen Sie ein Unkrautvlies aus. Schneiden Sie die Stellen, an denen die Pflanzen eingesetzt werden, aus.
  • Verteilen Sie den Rindenmulch in einer Höhe von ca. 5 cm. So stellen Sie sicher, dass der Boden von den Vorteilen profitiert und der Unkrautwuchs gehemmt wird.

Wann verrottet Rindenmulch?

Der Verrottungsprozess von Rindenmulch hängt von verschiedenen Faktoren ab. Aus welchem Material besteht der Mulch? Pinienrinde oder Kiefernrinde? Die Pinie hat eine längere Haltbarkeit als Kiefernrinde. Auch die Körnung spielt beim Verrottungsprozess eine wichtige Rolle. Je feiner die Körnung, desto schneller zersetzt sich der Rindenmulch.

Pinienrinde:

  • Deko: 60 - 120 mm; Haltbarkeit: 18 Monate
  • Grob: 20 - 60 mm; Haltbarkeit: 15 Monate
  • Fein: 10- 20mm; Haltbarkeit: 9 Monate

Kiefernrinde:

  • Deko: 40 - 60 mm; Haltbarkeit: 24 Monate
  • Grob: 25 - 60 mm; Haltbarkeit: 18 Monate
  • Mittel: 18 - 25 mm; Haltbarkeit: 15 Monate

Warum hilft Rindenmulch gegen Unkraut?

Wenn die richtigen Vorbereitungen getroffen wurden, – sprich, wenn das Unkraut vorher sorgfältig entfernt wurde, – sorgt der Rindenmulch dafür, das Neues nicht keimen kann. Unkräuter sind nicht in der Lage, durch eine Schicht aus Pinienrinde oder Kiefernrinde hindurchzuwachsen.

Doch warum hilft eine Schicht aus Rindenmulch gegen Unkraut? Die Frage ist leicht zu beantworten. Viele Unkräuter sind sogenannte Lichtkeimer. Das heißt, sie benötigen Sonnenlicht, um keimen und schließlich wachsen zu können. Da der Rindenmulch direkt auf der Erde verteilt wird, kann kein Licht bis zu den Samen hindurchdringen. Die Unkräuter können nicht keimen und gehen nicht auf.

Welche Pflanzen vertragen Rindenmulch nicht?

Nicht alle Pflanzen mögen Rindenmulch. Welche Arten dies sind, hängt von den Ansprüchen dieser ab. Pflanzen, die im Schatten bzw. Halbschatten wachsen, können gemulcht werden. Gerade Pflanzen, die im Wald wachsen und von Natur aus mit Blättern besähet werden, macht Rindenmulch nichts aus.

Bei Rosen sollten sie zum Beispiel ganz auf Rindenmulch verzichten. Sie benötigen zum Wachsen eine sehr gute Bodendurchlüftung und können durch das Ausstreuen von Rindenmulch die notwendigen Nährstoffe nicht mehr so gut aufnehmen. Rosen lieben sonnige Fleckchen und offene Böden.

Auch Steingartenpflanzen wie Steinkraut oder Beetstauden vertragen keinen Rindenmulch. Verwenden Sie für diese Pflanzen lieber Kies oder Splitt.

Anstelle von Rindenmulch können Sie auch Lavamulch verwenden.

Wann sollte Rindenmulch aufgetragen werden?

Es gibt keine Regelung, wann Rindenmulch am besten aufgetragen werden sollte. Die besten Jahreszeiten bieten sich im zeitigen Frühjahr und Herbst an, außerhalb der Vegetationsperiode, die Zeit, in der die Pflanze aktiv wächst.

Gerade im Frühjahr ist es von Vorteil Rindenmulch zu verwenden, wenn der Boden noch viel Freifläche bietet und sie ihn optimal auf die Saison vorbereiten können. Im Herbst können Sie den Boden optimal auf den Winter vorbereiten und Ihre Bäume und Sträucher so vor Frost schützen.