Autor: Vanessa Zilger
Vanessa Zilger
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Schnecken im Garten.
16.06.2022

Schnecken im Garten.

Schneckenarten im Überblick.

Die aggressivste Pflanzenvernichterin unter den Schnecken ist die spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus). Sie gehört zu den Nacktschneckenarten und hat eine dunkelbraune Farbe, die bis hin zu Graugrün oder Rotorange gehen kann. Die braunen Exemplare sind von den heimischen Nacktschnecken kaum zu unterscheiden, verdrängen diese aber zunehmend und stören das biologische Gleichgewicht. Sie fressen vorwiegend stark duftende und hartlaubige Pflanzen und sondern einen äußerst bitteren Schleim ab, der jegliche natürlichen Feinde abschreckt. Die Schnecke ist sehr wendig und bewegt sich relativ schnell.

Die Ackerschnecke (Deroceas reticulatum) ist nur etwa halb so groß, etwa drei bis fünf Zentimeter, aber nicht weniger schädlich. Sie ist an ihrer dunkelgrauen netzartigen Maserung über dem braun-gräulichen Körper zu erkennen. Das Tier greift das Gemüse - vorzugsweise Spargel - direkt im Boden an und mindert so die Qualität der Ernte.

Die grauschwarze Gartenschnecke (Arion hortensis) ist mit einem Durchmesser von etwa drei bis vier Zentimetern einer der Hauptschädlinge im heimischen Garten. Fressen gerne am Boden liegende Wurzeln und Pflanzenteile sowie frische Salatblätter. Während sich Jungtiere meist oberirdisch aufhalten, kriechen Erwachsene lieber über Bäume und beschädigen die saftigen grünen Blätter. Die Gartenschnecke macht aber auch vor Früchten, zum Beispiel Erdbeeren, nicht Halt.

Obwohl die Weinbergschnecke (Helix pomatia) vielerorts als äußerst schmackhaft gilt, steht sie unter Artenschutz. Wie die meisten Gehäuseschnecken, wie zum Beispiel die Gartenschnecke (Capa hortensis), richtet sie bei der Gartenarbeit relativ wenig Schaden an. Beide ernähren sich hauptsächlich von totem Pflanzenmaterial und lassen gepflanztes Gemüse in Ruhe. Die Weinbergschnecke frisst auch die Eier von Nacktschnecken und hilft dem Gärtner, die Anzahl dieser Schädlinge zu reduzieren.


Welche Pflanzen werden von Schnecken befallen?

Schnecken können eine echte Plage sein. Sie essen so ziemlich alles gerne und verderben Gemüse oft so sehr, dass es seine Qualität verliert oder es ungenießbar wird. Besonders gern vergehen sie sich an Salat, Spinat, Radieschen, Möhren, Paprika, Rhabarber, Gurken, Kohl, Erbsen, Bohnen und Rettich.

Wer nicht gänzlich auf diese Gemüsesorten verzichten möchte, kann in ihrer Nachbarschaft spezielle Pflanzen anbauen, die Schnecken abhalten. Das könnten zum Beispiel Tomaten und Zwiebeln sein, aber auch Schnittlauch, Petersilie und Knoblauch kommen infrage.

Wie schützt man die Pflanzen vor Schnecken?

Wenn Sie Ihre Pflanzen vor Schnecken schützen möchten, können Sie eine der folgenden Methoden anwenden. Der einfachste und effektivste Weg ist das Sammeln von Schnecken. Bewaffnet mit einem Eimer geht der Gärtner durch den Garten und sammelt alle Schnecken ein, um sie außerhalb des Gartens wieder auszusetzen. Hierfür werden keine besonderen Hilfsmittel benötigt. Diese Methode ist jedoch sehr zeitaufwendig und muss im Sommer fast täglich wiederholt werden, um alle Schnecken zu erwischen.

Eine kostenintensivere Methode ist das Aufstellen von Zäunen um das bepflanzte Beet. Dabei ist es wichtig, dass die Zäune mindestens zehn Zentimeter tief im Boden verankert sind und ebenso so hoch herausragen. Sind die Zäune aus Kupfer, werden die Schnecken durch das im Boden gelöste Kupfer zusätzlich abgeschreckt.

Auch ein Hochbeet ist eine effektive Methode gegen Schnecken im Garten. Insbesondere Hochbeetpflanzen wie Erdbeeren können so sicher und einfach vor einem Schneckenbefall geschützt werden.

Wenn Sie während Ihres Gartenbaus berücksichtigen, dass natürliche Feinde von Schnecken bei Ihnen Unterschlupf finden, haben Sie sich nützliche Helfer ins „Beet“ geholt. Spitzmäuse, Igel und Kröten verhindern die massenhafte Ausbreitung von Schnecken auf natürliche Weise. Noch effektiver, aber auch stark von den vorhandenen Möglichkeiten abhängig ist die Haltung von Hühnern und Enten. Sie machen mit Vorliebe Jagd auf Schnecken und deren Eier, brauchen aber viel Platz im Garten und einen Stall.

Bestimmte Gerüche und Wirkstoffe halten Schnecken fern. Dazu gehören Pflanzenextrakte aus Farnkraut und Lebermoos ebenso wie starker Bohnenkaffee. Sogar der Kaffeesatz kann anschließend ringförmig um die Pflanzen ausgestreut werden, um die Schnecken abzuschrecken. Das Koffein wirkt bei den Kriechtieren wie Nervengift und hält sie ab, sich den Blättern und Trieben zu nähern. Nach diesem Kaffeekränzchen werden die Schnecken Sie nicht mehr belästigen. Der Kaffeesatz kann sogar als natürlicher Dünger im Garten verwendet werden.
So schlagen Sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.