Küchenhexe - Alte Küchenöfen werden wieder modern
Alte Küchenöfen sind wieder gefragt
Küchenhexen oder Küchenofen wurden bis tief ins 20. Jahrhundert ganz selbstverständlich zum Kochen und Heizen der Wohnräume genutzt. Danach machten die gas-, strom- und ölbetriebenen Heizungsanlagen die Küchenhexe für lange Zeit scheinbar überflüssig. Heute erinnert man sich an ihre Vorteile und nutzt sie nicht mehr nur zu Dekorationszwecken oder aus Nostalgie.
Aufbau einer Küchenhexe
Die Küchenhexe ist ein mit Holz oder Kohle befeuerter Küchenofen. Er verteilt die Hitze auf den Kochplatten, im Backfach und im Wohnraum. Heutige Modelle haben meist zwei Kammern. Die Brennkammer dient zum Befeuern mit Brennholz oder Holzbriketts auf Palette. Die zweite Kammer wird zum Backen genutzt. Natürlich muss man in einem solchen Ofen die Luft zirkulieren können und so gibt es wie bei Kaminöfen verschiedene Klappen und Ableitungen sowie einen Aschebehälter.
Der Clou daran ist auch: Die Abgase werden ebenfalls zum Heizen genutzt. Sie werden um die Backröhre geführt und erhitzen den Innenraum des Ofens. Diese Funktion lässt sich über einen Hebel einschalten. Zum Glück haben die Küchenhexen heute auch ein Thermometer integriert, damit man überprüfen kann, wie heiß es im Inneren ist und ab wann man etwas backen bzw. kochen kann.
Die innere Temperatur kann wie bei einem offenen Feuer beeinflusst werden. Sie können Holzscheite nachlegen, die Luftzufuhr erhöhen oder minimieren. Öffnen Sie die Ofentür, zieht Hitze ab.
Die Herdplatten der Küchenhexe
Die heutigen Modelle der Küchenhexe bieten die Wahl aus verschiedenen Materialien wie Glaskeramik oder Stahl. Glaskeramikplatten kennt man bereits von den typischen Ceranfeldern. Sie erhitzen schnell und sind leicht zu reinigen. Sie haben eine geringe Wärmeausdehnung und sind leicht transparent. Im Gegensatz zu einer Stahlplatte sind sie jedoch nicht so robust und können die Wärme nicht so lange halten.
Eine Stahlplatte für den Küchenherd ist sehr robust, speichert die Wärme länger und bietet eine nostalgische Optik. Sie erhitzt sich aber nur langsam und ist schwer zu reinigen.
Die dritte Variante sind sogenannte gusseiserne Kochringe. Sie erhitzen aber nur langsam und sind aufwändig in der Reinigung. Über eine glatte Platte wischt man natürlich leichter. Aber die Kochringe haben eine hohe Wärmespeicherung. Man kann direkt auf dem Feuer kochen und sie auf die Kochtopfgröße durch die Entnahme einzelner Ringe anpassen.
Antike Modelle der Küchenhexe
Bis in die 1950er Jahre hatten die meisten Küchenöfen eine gusseiserne Abdeckplatte und mehrere Öffnungen zur Brennkammer. Diese wurden mit Herdringen verschlossen. Man konnte sie herausnehmen, und so Kochtöpfe und Pfannen in den Ofen stellen. Aber mit dem Küchenofen konnte man nicht nur kochen, auch backen war damit möglich.
Oben auf der Herdplatte konnte in einer Schüssel immer warmes Wasser gekocht werden. Das Wasser wurde laufend erwärmt und so hatte die Familie stets warmes Wasser zur Hand. Auch zum Trocknen von Handtüchern wurde der praktische Ofen verwendet. Dafür hatten die alten Modelle eine Stange ganz um den Ofen herum.
Eine Küchenhexe konnte durchaus dekorativ aussehen, denn sie war oft mit einer gefliesten Rückwand versehen. Diese Fliesen konnten reich verziert sein, auch Emaille oder glänzende Metallteile schmückten die Herde.
Moderne Küchenhexen
Kochen, Backen und Heizen mit Holz - alles in einem Gerät! Ein Traum, der früher Normalität war. Der aktuelle Markt bietet eine breite Palette an modernen Küchenhexen, die mit Holz oder Kohle befeuert werden können.
Wer sich eine Küchenhexe anschaffen will, muss erstmal genau überlegen, was er braucht und wozu sie dienen soll.
Welche Funktionen soll Ihre Küchenhexe erfüllen? Backen mit einem Küchenofen? Hierfür gibt es moderne Kaminöfen für die Küche, die mit Backfach ausgestattet sind. Die Temperaturen gehen mit einem solchen Ofen sehr hoch und daher kann man darin sehr gut Brot oder Pizza backen, aber natürlich auch Kuchen, Aufläufe und klassische Braten.
Der Küchenofen im Überblick
- Standherd oder Einbauherd: Wenn der Küchenofen freisteht, wirkt er optisch natürlich besser. Ansonsten ist es heutzutage auch möglich, ihn perfekt in die Küchenzeile zu integrieren.
- Heizleistung und Größe: Die Küchenhexe heizt dem Raum ordentlich ein! Man sollte daher gar keinen so leistungsstarken Ofen wählen. Je kleiner der Raum, umso kleiner darf die Heizleistung sein.
- Dauerbetrieb: Man kann einen solchen Küchenofen 24 Stunden brennen lassen und die Glut über Nacht erhalten. Das hat den Vorteil, dass der Ofen am nächsten Tag wieder schnell anzufeuern ist. Hier ist es aber wichtig sich vorher genau über den Typ zu informieren. Nicht jeder Ofen ist für den Dauerbetrieb geeignet. Einige Modelle benötigen unbedingt Abkühlphasen.
- Brennrost: Am besten nimmt man einen höhenverstellbaren Rost, damit lässt sich der Brennraum in seiner Größe einstellen. Soll mehr geheizt werden, wird er vergrößert. Im Sommer wird er klein gehalten.
- Wassertasche: Es gibt Küchenhexen mit oder ohne Wassertasche. Damit kann man Heißwasser für den Heizkreislauf erzeugen. Ein Ofen ohne Wassertasche dient nur dem Heizen und Kochen. Ein Ofen mit Wassertasche kann mehrere Räume heizen.