Autor: Vanessa Zilger
Vanessa Zilger
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Humus - Nährstoffreicher Boden für den Garten
11.08.2023

Humus - Nährstoffreicher Boden für den Garten

Wie entsteht Humus?

Erde mit viel Humusgehalt ist sehr dunkel. Die natürliche Humusschicht im Wald ist wichtig, um den Luft- und Wärmehaushalt des Bodens zu regeln. Der Waldboden ist besonders locker und luftig, meist auch nicht matschig. Den Prozess, in dem aus Erde  Humus wird, nennt man Humifizierung. Das auf den Boden gefallene Laub wird durch Kleinstlebewesen zerkleinert und wandelt sich durch weitere Mikroorganismen in Huminstoffe um.

Zersetzt sich nur Laub und keine Nadeln, wird der Boden sehr nährstoffreich und fast schwarz. Zersetzen sich in erster Linie Nadeln und Äste, entsteht der eher saure, rötlich-braune Boden. Wenn die sogenannten Huminstoffe durch Mikroorganismen ihre Nährstoffe freisetzen, spricht man von einer „Mineralisierung“. Im Grunde wird aus allen pflanzlichen und tierischen, abgestorbenen Substanzen irgendwann Humus.

Erdbeeren

Wasserpeicherfähigkeit von humusreichem Boden

Humus ist nicht nur wegen seiner Nährstoffe wichtig, sondern auch wegen seiner Fähigkeit Wasser zu speichern. Pflanzen und besonders die hohen Bäume im Wald können über ihn das Wasser bis ganz nach oben in die Wipfel und Blätter transportieren. Besonders in Trockenphasen ist ein Humusboden sehr wichtig. Daher sollte Humus auch für den Gemüse- und Obstanbau verwendet werden. Denn man muss als Gärtner wesentlich weniger gießen, wenn der Boden humusreich ist. 

Erdbeeren mögen zum Beispiel humusreiche Böden in Verbindung mit Sand.

Humusgehalt im Boden

Humusgehalt des Bodens

Humusboden bleibt stabil. Die kleinen Teilchen verbinden sich miteinander und verhindern eine Bodenerosion bei starkem Regen oder Wind. Er bindet Kohlenstoff und Spurengas. Das Material ist somit ein wichtiger Faktor im Klimaschutz. Humus kann wie Moos Schadstoffe filtern. 

Der Humusgehalt des Bodens hängt von verschiedenen Faktoren ab. Bei Bewirtschaftung verliert der Boden viel an Nährstoffgehalt. Daher wird immer wieder neu Humus aufgetragen. Allgemein wird jegliches organisches abgestorbenes Material als Humus bezeichnet. 

Es gibt zwei Formen: Nährhumus und Rohhumus. Der Nährhumus ist die obere nährstoffreiche Schicht, die den Dauerhumus in den tieferen Schichten aufbaut. Streu oder kleine Äste, die sich nur schwer zersetzen nennt man Rohhumus. Er braucht lange Zeit, bis er sich zersetzt. Wird Rohhumus und Mull (als Mullschicht wird nur leicht zersetzbares Material wie Laubstreu bezeichnet) vermischt, nennt man diesen Belag Moder. Da die langsame Zersetzung auch starke Gerüche freisetzt, hat sich der Begriff „modrig“ riechen durchgesetzt. Man kennt den sogenannten Modergeruch auch von alten Fachwerkhäusern oder sehr alten Möbeln, wo das Holz beginnt, sich zu zersetzen. Der Geruch ist leicht süßlich.

Kompost

Kompost ist nicht gleich Humus

Im Komposthaufen sammeln sich die verschiedensten organischen Materialien, eben auch Essensreste, nicht nur Laub und Nadeln. Durch Bodenlebewesen wie Regenwürmer und Luftsauerstoff entstehen neue Erden, zum Teil auch Humus. Kompost bessert grundsätzlich die Bodenqualität, weil neue Nährstoffe zugeführt werden. Er wird zur Herstellung von Dünger und Blumenerde benötigt. Humus ist Boden, bzw. eine Bodenschicht und Kompost ist Dünger. Kompost wird schließlich zu nährstoffreicher Garten- und Blumenerde verwendet, während Humus Gartenerde beigemischt wird.

TIPP

Wenn Sie Ihren Gartenboden regelmäßig mulchen, können Sie auf natürliche Art und Weise den Humusgehalt im Boden erhöhen. Verwenden Sie dafür zum Beispiel Rindenmulch.