Autor: Yvonne Seyfert
Yvonne Seyfert
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Holzpellets: Farbe und Schlackebildung
11.10.2023

Holzpellets: Farbe und Schlackebildung

Tatsächlich kann man einiges über die Qualität der Holzpellets erfahren, wenn man sie sich genauer ansieht. In diesem Beitrag erklären wir, wie es zu Farbabweichungen bei Pellets kommen kann. Außerdem erläutern wir, was genau es mit der Schlacke bei Pellets auf sich hat. Schließlich bildet sich diese Ablagerung nicht immer, sondern nur unter bestimmten Voraussetzungen. Mit ein wenig Aufmerksamkeit kann die Schlackebildung vermindert werden, die unter anderem zu Schäden an der Heizanlage führt.

Was bedeutet die Farbe von Holzpellets für ihre Qualität?

Grundsätzlich beeinflusst die Farbe der Pellets ihre Qualitätsnorm keineswegs. Sie kann aber einen Hinweis auf die Qualität der Brennstoffe geben und hilft dabei Aussagen zu treffen, wie hochwertig die verwendeten Späne sind und mit welcher Sorgfalt gearbeitet wurde.

Die Farbgebung entsteht nämlich durch die verwendeten Holzarten. Man unterscheidet ganz einfach zwischen „Hell“ und „Dunkel“. 

Eine dunkle Farbgebung kann bei zuvor noch hellen Pellets auf einen Pilzbefall schließen, der zum Beispiel durch eine falsche Lagerung auftritt. Durch diesen Befall werden Bestandteile der Holzpellets, wie das Lignin, nach und nach abgebaut, was sich nicht nur an der Farbe bemerkbar macht, sondern auch an der Oberflächenstruktur. Diese ist nicht mehr so glatt, wie es bei hochwertigen Holzpellets normalerweise der Fall ist. 

TIPP

Holzpellets, die unter schlechten Bedingungen gelagert wurden, bilden eine grauen Farbschleier.

Wie bereits erwähnt hängt die Farbe von der jeweiligen Holzart ab. Allein wegen der Farbe zu sagen, dass ein Pellet schlecht oder minderwertig ist, ist Quatsch. Es spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle. Sind Sie sich nicht sicher, können Sie sich einen Experten zurate ziehen.


Schlacke Holzpellets

Schlackeentstehung: mögliche Ursachen

Während des Verbrennungsvorgangs entsteht Schlacke dann, wenn in der Glut Temperaturen über dem Ascheschmelzpunkt herrschen. In diesem Fall verklebt die Asche so, dass sie nach dem Abkühlen zu einer festen, dunklen Masse wird. Den Vorgang nennt man Versinterung. Oft ist eine schlechte Qualität der Pellets schuld daran, dass Asche versintert und verkrustet. 

Enthalten Holzpellets nämlich noch andere Stoffe als Holz, kann der Ascheschmelzpunkt sinken. Er liegt normalerweise bei circa 1200 Grad. Bei gestreckten Pellets kann er durchaus auf 700 Grad absinken. 

Leider kann es sogar bei ENplus oder DINplus zertifizierter Sackware zur Verschlackung kommen. Bei DINplus Pellets dürfen immerhin noch bis zu 2 Prozent Presshilfsstoffe zugesetzt sein. Des Weiteren enthält manches Holz von vornherein mehr Mineralien als anderes. So neigt etwa Holz, das auf sandigen Böden gewachsen ist, zu schnellerer Versinterung. Sind Schornstein, Abgasrohre und Zugluftgitter des Pelletofens schlecht gereinigt, kann der Ofen nicht richtig ziehen. Die Pellets verbrennen dann bei einem zu geringen Restsauerstoffgehalt von unter 8 bis 10 Prozent nicht richtig. Daher sollte man regelmäßig den Schornsteinfeger bestellen. 

Eine stärkere Schlackebildung kann außerdem am Transport liegen. Geraten die Pellets beschädigt in die Brennkammer, weil sie beim Transport zerbröselt wurden, erhöht sich die Dichte des Glutbetts. Die Schlackeentstehung ist dann einfacher. Lose Ware ist daher gefährdeter, als Holzpellets in Sackware.

Pelletofen mit Holzpellets in Sackware

Die Auswirkungen der Schlackebildung

Die Versinterung schadet der Pelletheizung. Durch die Schlackebildung in der Brennkammer können Funktionsstörungen auftreten, die im schlimmsten Fall zu einer Abschaltung führen können. Vor einem erneuten Brennvorgang muss die Brennkammer geöffnet und die Schlacke entfernt werden. Tritt das Problem wegen verschmutzter Technik auf, verbrennen die Pellets mangelhaft und Asche- sowie Schlackebildung im Brennertopf sind die Folge. 

Häufig sind auch Verpuffungen, die den Ofen beschädigen schuld. Zudem verschlechtert versinterte Asche den Wirkungsgrad der Pelletheizung. Sie kann dann den eigentlich hohen Heizwert der Pellets nicht optimal nutzen. Durch die unnötige Belastung verschleißt die Heizanlage eher. 

Wer also Schlackeentstehung vermeidet, erhöht seine Chancen auf einen störungsfreien Heizungsbetrieb und geringere Heizkosten. Kurzfristig erspart man sich zudem das kraftaufwendige Reinigen der Brennschale, das bei starker Verschlackung durchaus täglich nötig sein kann. 

Wer seine Pelletheizung neu in Betrieb nimmt, sollte übrigens nicht vergessen, diese durch einen autorisierten Fachmann konfigurieren zu lassen. Falsche Heizungsparameter können zu wenig Sauerstoff im Ofen zur Folge haben. Der Besuch eines Heizungsmonteurs kann daher Schlackebildung und Ascheberge verhindern, aber auch den Wirkungsgrad der Anlage optimieren und einer Versottung des Schornsteins vorbeugen.

Fazit

Insgesamt kann man allein aus der Farbe noch keine Rückschlüsse ziehen. Abgekühlte Asche kann zu Schlacke werden, welche zu Störungen in der Pelletheizung führt. Die Zusammensetzung der im Holz enthaltenen Mineralien sowie Transport und Lagerung beeinflussen die Schlackebildung. 

TIPP

Holzpellets in Sackware haben eine geringere Schlackebildung, als lose Pellets, weil durch die Abfüllung in Säcken, direkt im Pelletwerk Fehler bei Transport oder Lagerung vermieden werden. Es kann kein Staub durch Abrieb entstehen, somit ist das Glutbett im Ofen weniger versinterungsanfällig. Hochwertige, ENplus A1 zertifizierte Holzpellets besitzen eine glänzende Oberfläche und eine gleichmäßige Farbgebung und ermöglichen eine optimale Verbrennung. 

  

Hinweis zum Thema Holzpellets

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