Autor: Yvonne Seyfert
Yvonne Seyfert
Geschätze Lesezeit: 9 Minuten
Der pH-Wert im Boden
19.04.2023

Der pH-Wert im Boden

Grundsätzlich unterscheidet man bei den pH-Werten zwischen sauer, basisch und neutral.

  • Sauer: ph-Wert 0-7
  • Basisch: ph-Wert über 7
  • Neutral: ph Wert gleich 7-14

Geräte zum Messen des pH-Wertes

ph-wert Stäbchen

Messen per Lackmuster

Um festzustellen, welchen pH-Wert Ihr Boden hat, gibt es verschiedene Methoden. Die wohl günstigste Variante ist das pH-Wert messen mit einem Lackmuspapier: Einfach etwas Erde in ein Glas geben und mit etwas destilliertem Wasser auffüllen. Das Ganze wird noch gut umgerührt und schon kann das Lackmuspapier in das Glas gegeben werden. Nach nur wenigen Sekunden wird sich je nach Art und Beschaffenheit des Bodens, das Papier verfärben. Auf einer Farbskala kann dann der pH-Wert ablesen werden. 

Sollten Sie diese Variante der Messung anwenden, beachten Sie weitere Faktoren wie Lichtverhältnisse oder die Bodenfeuchtigkeit. Diese beeinflussen den Boden pH-Wert.

ph-wert messen

Elektronische pH-Wert Messgeräte

Wenn Sie sich die Entnahme verschiedener Bodenproben ersparen möchten, dann gibt es inzwischen auch elektronische pH-Wert Messgeräte.

Mit diesem kann auch der Feuchtigkeitsgehalt und die Lichtverhältnisse des jeweiligen Standortes gemessen werden. 

Diese Boden pH-Wert Messgeräte müssen einfach nur in die Erde gesteckt werden und über ein Display erhält man die wichtigsten Werte.

Mit der Bestimmung des Boden pH-Wertes ist der erste Schritt für die optimale Wahl des Pflanzstandorts erledigt. Doch was bedeutet dies für Ihre Pflanzen im Garten?

Der ideale pH-Wert für die Pflanzenentwicklung in Verbindung mit Nährstoffen

Der pH-Wert ist verantwortlich für die Aufnahme von Nährstoffen der Pflanzen. Je nach Skalenwert können von den Pflanzen unterschiedliche Nährstoffe aufgenommen werden. Liegt ein falscher Boden pH-Wert vor, wird das Pflanzenwachstum erheblich eingeschränkt. Hinzu kommt, dass jede Pflanze einen anderen Bedarf an Nährstoffen hat. Genau aus diesem Grund gibt es keinen Standard pH-Wert für alle Pflanzen. In deutschen Gärten sind überwiegend Pflanzen zu finden, welche einen neutralen bis leicht saurem Boden mögen (pH-Wert zwischen 6-7). Es gibt jedoch auch einige Gewächse, die von dieser Norm abweichen.

ph-wert_fullsize3

Bodenarten und ihre Nährstoffe

Die Bodenart ist ein weiterer wichtiger Faktor bei der Bepflanzung. Je nach Art gibt es unterschiedliche Nährstoffe im Boden. Und wie oben bereits beschrieben brauchen Pflanzen unterschiedliche Nährstoffe. Es gilt grundsätzlich, je heller der Boden, umso weniger Nährstoffe sind vorhanden und je dunkler der Boden, umso nährstoffhaltiger ist er.

Wir unterschieden 3 unterschiedliche Bodenarten

Schluffboden

Der Schluffboden oder auch Lehmboden genannt ist besonders beliebt. Er lässt sich in der Hand leicht formen und zeichnet sich durch einen hohen Nährstoffgehalt aus. Zusätzlich kann er Wasser sehr gut speichern. Dies bedeutet aber auch, dass er bei Nässe schnell verdickt und damit den Pflanzwurzeln wenig Raum zur Entfaltung lässt. Doch auch hier lässt sich Abhilfe schaffen. Die regelmäßige Anreicherung mit Kompost lockert den Boden auf. Zusätzlich kann dem Lehmboden auch etwas Sand untergemischt werden. Der angestrebte Boden pH-Wert sollte bei 5,7 – 6,3 liegen.

Tonboden

Der Tonboden ist der schwerste Boden. Er lässt sich ähnlich wie Ton formen und speichert das Wasser sehr, sehr lange. In diesem Falle ist das eher ein Nachteil als ein Vorteil. Der Boden wird so dick, dass Pflanzen bei anhaltender hoher Feuchtigkeit keine Chance haben zu wachsen. Allerdings liefert er auch sehr viele Nährstoffe. Bei diesem Boden sollten die Pflanzen immer etwas höher gesetzt werden, damit das Wasser nach unten abläuft. Idealerweise ergänzt man den Tonboden mit ausreichend Sandboden bei mittlerer Feuchtigkeit. Der pH-Wert sollte zwischen 6,9 bis 7,2 liegen.

Sandboden

Der Sandboden ist von allen drei Kategorien der Boden mit den niedrigsten Nährstoffen. Er ist heller als die anderen Böden und bei geringer Feuchtigkeit rieselt er durch die Finger und wirkt teilweise staubig. Ein weiterer Nachteil ist die Speicherung und Aufnahme von Wasser. Diese Bodenart muss oft gewässert werden um einen optimalen Feuchtigkeitsgehalt zu gewährleisten. Idealerweise bessert man diesen Boden mit Lehmboden und reichlich Humus auf. Kalkdünger kann zudem auch nicht schaden um einen Boden pH-Wert zwischen 5,4 und 5,8 zu erreichen.

Wichtige Nährstoffe für Pflanzen

Wie bereits erwähnt existieren bei unterschiedlichen pH-Werten im Boden auch unterschiedlichste Nährstoffe und Spurenelemente. Ohne diese wichtigen Elemente wie Eisen, Zink oder Magnesium können Pflanzen kein optimales Wachstum erreichen. Warum ist das so? Nährelemente sind wesentliche Komponenten von Enzymen, ohne die Pflanzen ihre Funktionen wie z.B. die Fotosynthese nicht ausüben können.

Die folgenden Kernnährstoffe sind für die Gesunderhaltung, optimales Wachstum und gute Erträge zwingend benötigt:

  • Stickstoff (N) -Verantwortlich für das Wachstum
  • Schwefel (S) - Wachstumsfördernd
  • Kalzium (Ca) – Stärkt die Pflanze
  • Magnesium (Mg) – Mindert den Alterungsprozess
  • Phosphor (P) – Steigert den Ertrag bei Obst- und Gemüsepflanzen
  • Kalium (K) – Erhöht den Frostschutz und prägt das Aroma