Autor: Milena Leuner
Milena Leuner
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Abzocke im Internet. Wie erkenne ich Betrüger von Fake-Shops?
31.05.2019

Abzocke im Internet. Wie erkenne ich Betrüger von Fake-Shops?

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass aktuell sehr viele Onlineshops mit besonders günstigen Preisen für Brennstoffe im Internet auftauchen. Die aktuellen Brennstoffpreise sorgen dafür, dass Betrüger Hochkonjunktur bekommen. Sie bauen Onlineshops, verwenden reale Adressen innerhalb Deutschlands und verleiten zum Kauf durch besonders niedrige Preisangebote. Dabei nutzen Sie Bildmaterial realer Firmen und vermitteln so eine gewisse Seriosität.

Wir möchten Sie dafür sensibilisieren, wie Sie Betrüger im Internet entdecken können. Bitte prüfen Sie vor jedem Kauf unbedingt alle nachfolgend aufgeführten Punkte. Ist nur einer davon fragwürdig, sehen Sie von einem Kauf ab. Sie werden lediglich zu einer Zahlung aufgefordert, die Ware werden Sie nie erhalten.

Wie erkennen Sie Betrüger im Internet?

1. Das Impressum.

Der erste Blick bei einem neu gefundenen Onlineshop sollte immer ins Impressum gehen. Ist das nicht vorhanden, sollten Sie dort keinen Kauf tätigen.

Ist ein Impressum vorhanden, prüfen Sie zuerst, ob eine Telefonnummer angegeben ist. So können Sie schon feststellen, ob sich das Unternehmen mit 0049 oder +49 in Deutschland befindet. Einige Unternehmen nutzen für den Kunden kostenlose Hotline-Rufnummern mit 0800.

Daher unser Rat: Rufen Sie den Kundenservice oder die Hotline an. Hier können Sie herausfinden, ob hinter der Telefonnummer reale Menschen stehen.

2. Shop-Gütesiegel

TrustedShops, was übrigens auch Paligo nutzt bzw. TrustPilot sind die wohl bekanntesten Shop-Gütesiegel. Viele Onlineshops nutzen diese Dienstleister für ihre Kundenbewertungen. Diese Dienstleister vergeben diese Gütesiegel nur an geprüfte Onlineshops, die auch regelmäßigen Kontrollen unterstehen. Hier haben Sie einen zusätzlichen Hinweis, dem Sie vertrauen können.

Leider sind die Betrüger auch hier sehr gewieft. Nicht nur, dass sie den Shop inhaltlich oft 1:1 kopieren, bedeutet AGBs, Impressum und Produktbeschreibungen, sie kopieren auch die Siegel und stellen diese dann auf ihrem Abzocke-Shop ein und suggerieren dem Käufer die Seriosität des Shops.

3. Bankverbindung

Bei einem Onlineshop, wo der Betreiber als ein deutsches Unternehmen im Impressum angegeben ist, wird die IBAN immer mit DE beginnen. Ein Onlineshop aus Österreich wird AT als IBAN nutzen. Finden Sie z. B. BE = Belgien, FR = Frankreich, LT = Litauen oder andere Kürzel in der Kontonummer, handelt es sich um ein Konto im Ausland.

Stehen nun beispielsweise im Impressum ein deutsches Unternehmen und die Kontodaten zeigen ein ausländisches Konto, raten wir von einem Kauf ab.

Seriöse Onlineshops geben die Bankverbindungen bereits in den Zahlungsbedingungen oder bei den allgemeinen Geschäftsbedingungen an. Fehlen diese oder passt die IBAN nicht zum Land im Impressum angegebenen Firmensitz, sollten Sie vorsichtig sein.

4. Zahlungsmethoden

Oft bieten die Betrügerseiten die gängigsten Zahlungsmethoden an, welche aber alle nicht wirklich funktionieren. Beispielsweise PayPal-Zahlungen werden nicht bis zu Ende durchgeführt. Sie sind als Kunde also gezwungen, die Vorkasse zu wählen und den Kaufbetrag per Überweisung selbst zu tätigen. Spätestens hier sollten Sie die genannten Punkte 1 bis 3 geprüft haben. Ist nur eines der Punkte für Sie nicht eindeutig nachvollziehbar, lassen Sie am besten die Finger vom Kauf.

Um einem Betrug vorzubeugen, liegen Sie bei dem Zahlungsanbieter PayPal mit Käuferschutz auf der sicheren Seite. Den Käuferschutz sollten Sie unbedingt bei jedem Kauf aktivieren. Sind Sie trotz aller Vorsicht beim Kauf über PayPal auf einen Betrüger hereinfallen, so können Sie Ihr Geld über den Zahlungsanbieter entsprechend rückerstatten lassen.

5. Extrem günstige Preise

Die aktuelle Marktlage ist für Brennstoffhändler besonders schwierig. Nicht nur die Rohstoffpreise, sondern vor allem die Herstellung von Pellets und Briketts sind exorbitant gestiegen. Das ist sowohl in der Presse als auch durch eigene Recherche schnell herauszufinden. Die Händler orientieren sich untereinander an den Marktpreisen.

Wenn nun ein Onlineshop drastisch reduzierte Preise anzeigt, ist Vorsicht geboten. Bisher konnten wir Unterschiede von bis zu 500 Euro ausmachen, was für einen Kunden zwar toll klingt, aber bei welchem er auch das Nachsehen haben wird. Lassen Sie sich also nicht von Niedrig- oder Schnäppchenpreisen locken, wenn der Markt diese nicht wirklich widerspiegelt.

Was können Sie tun, wenn Sie bei einem Fake-Shop "gekauft" haben?

Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, kann man oft nicht mehr viel tun. Jedoch sollten Sie nichts unversucht lassen.

1. Melden Sie den Betrug auf jeden Fall der Polizei. Notieren Sie sich die Internetadresse und die Bankverbindung. Sie können auch die Internetseite ausdrucken. Notieren Sie die Kontonummer bzw. behalten Sie den Kontoauszug. Oft kann die Polizei die Bank der Betrüger ausfindig machen und deren Konto sperren lassen.

2. Die Verbraucherzentrale hat eine gute Übersicht zum Thema Fake-Shops vorbereitet. Informieren Sie sich, was Sie zusätzlich tun können.