
Steingarten anlegen Schritt für Schritt: So wird Ihr Garten zum alpinen Naturparadies
Warum ein Steingarten?
Ein Steingarten ist weit mehr als nur eine Fläche mit ein paar dekorativen Steinen. Er vereint Ästhetik, Nachhaltigkeit und Funktionalität - und das bei minimalem Pflegeaufwand. Gerade in Zeiten zunehmender Trockenperioden wird er für viele Gartenbesitzer zur idealen Lösung. Doch was macht einen Steingarten so besonders?
Vorteile:
- Pflegeleicht & Langlebig: Einmal angelegt, benötigt der Steingarten kaum Wasser oder Pflege. Gießen und aufwändige Nacharbeiten sind meist nicht nötig.
- Wasserarm & klimafreundlich: Perfekt für trockene Sommer und Regionen mit wenig Niederschlag.
- Ganzjähriger Blickfang: Auch außerhalb der Blütezeit bleibt der Garten attraktiv. Dank ideal platzierten Steinen, Strukturen und immergrünen Pflanzen ist er das ganze Jahr über ein Highlight.
- Vielfältig gestaltbar: Ob minimalistisch, mediterran, alpin oder asiatisch - ein Steingarten lässt sich an jeden Stil anpassen.
- Insektenfreundlich: Viele typische Steingartenpflanzen wie Thymian oder Mauerpfeffer bieten Bienen und Schmetterlingen wertvolle Nahrung.
Gestaltungsstile & Inspiration für Ihren Steingarten.
Bevor Sie mit dem Anlegen beginnen, sollten Sie sich für eine Stilrichtung entscheiden, die Sie in Ihrem Garten umsetzen möchten:
- Alpiner Steingarten: Inspiriert vom Hochgebirge, mit Enzian, Edelweiß & Kalksteinen. Ideal, wenn Sie auch ein Alpinum anlegen möchten.
- Moderner Steingarten: Klare Linien, wenige Farben und viel Struktur. Besonders für die Gestaltung eines Vorgartens geeignet.
- Mini-Steingarten: Im Topf, Hochbeet oder als dekoratives Element auf Terrasse oder Balkon.
- Asiatisch inspiriert: Kombinieren Sie Kiesflächen mit Trittsteinen, Bambus und Moos, ähnlich wie beim Anlegen eines Japanischen Gartens.




💡 Tipp: Ein Steingarten lässt sich wunderbar mit anderen Elementen kombinieren. So können Sie etwa eine Feuerstelle im Garten bauen, einen kleinen Bachlauf oder einen eigenen Gartenteich anlegen.
In welcher Jahreszeit einen Steingarten anlegen?
Die beste Zeit, um einen Steingarten anzulegen, ist entweder im Frühling oder im Herbst.
- Die Temperaturen sind mild, was sowohl den Pflanzen als auch dem Boden guttut.
- Es herrscht meist ausreichend Feuchtigkeit, wodurch frisch eingesetzte Pflanzen besser anwachsen.
- Die Sonne ist stark genug, um den Steinen Wärme zu geben, aber noch nicht zu heiß, um junge Pflanzen zu stressen.
Wichtig: Verzichten Sie auf das Anlegen im Hochsommer: Die Hitze macht es sowohl Ihnen als auch den Pflanzen unnötig schwer.
Wie groß sollte ein Steingarten sein?
Die ideale Größe hängt davon ab, wo Sie den Steingarten anlegen möchten und welche Wirkung Sie erzielen wollen.
Mini-Steingarten (ab 1 m² möglich) |
- In einem Hochbeet oder als dekoratives Element - Auch auf der Terrasse oder dem Balkon in einem Pflanzkübel oder einer Zinkwanne möglich. |
Kleiner Steingarten (ab 2 - 5 m²) |
- Ideal für Vorgarten, Hochbeet oder Miniaturgarten - Geringe Kosten & Pflege - Perfekt zum Einstieg oder als gestalterisches Highlight |
Mittelgroßer Steingarten ( ab 5 - 15 m²) |
- Reicht für mehrere Pflanzenkombinationen und Steinvariationen - Gute BAlance zwischen Gestaltungsspielraum und Pflegeaufwand |
Großflächiger Steingarten (ab 15 m²) |
- Eignet sich zur Umgestaltung kompletter Gartenbereiche - Kann mit Wegen, Trittsteinen, Wasserläufen oder einem angelegten Bachlauf kombiniert werden - Erfordert intensivere Planung und Vorbereitung |
Grundregel: Ein Steingarten wirkt am besten, wenn er asymmetrisch und naturnah eingebettet ist - egal ob auf 2 m² oder 20 m².
Wie lege ich einen Steingarten an? Schritt für Schritt Anleitung.
Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung können Sie Ihren eigenen Steingarten einfach selbst anlegen. Ganz gleich, ob im Vorgarten, am Hang oder als Mini-Projekt in einer Zinkwanne, einem Pflanzkübel oder im Hochbeet.

Schritt 1: Fläche planen & passenden Standort wählen.
- Wählen Sie eine sonnige, trockene Fläche: Ideal ist eine Süd- oder Südwestlage.
- Falls möglich: Eine leichte Hanglage mit 10–15 % Steigung erleichtert die Entwässerung und wirkt besonders natürlich. Hier können Sie eine Treppe integrieren.
- Planen Sie Form und Größe: Zeichnen Sie den Steingarten auf Papier oder digital vor. Achten Sie auch auf Ihr Budget.
Hinweis: Möchten Sie eine große Fläche mit Steinen anlegen, so sollten Sie wissen, dass diese sehr viel Wärme abgeben. Gerade an heißen Sommertagen kann es in der Nähe des Steingartens schon mal sehr heiß werden.

Schritt 2: Boden vorbereiten & Untergrund verbessern.
Welchen Boden braucht ein Steingarten? Ein durchlässiger, nährstoffarmer Boden ist entscheidend - das vermeidet Staunässe und bietet ideale Bedingungen für typische Steingartenpflanzen.
- Boden ca. 30 - 50 cm tief ausheben und Wurzeln, Unkraut und Steine entfernen.
- Drainageschicht einbauen (ca. 20 - 30 cm hoch): Grober Kies, Splitt, Schotter oder Bauschutt eignen sich perfekt.
- Legen Sie Unkrautvlies über die Drainage, das verhindert unerwünschtes Wachstum und trennt Schichten sauber.
- Gerade bei schweren Lehmböden sollten Sie mit Sand und Kies abmagern oder sogar einen künstlichen Hügel anlegen.

Schritt 3: Pflanzsubstrat einfüllen.
Jetzt wird das Substrat eingebracht: Es bildet die Grundlage für gesunde Pflanzen und eine gute Wasserableitung.
- Mischen Sie Gartenerde mit Sand, Kies oder Lavagranulat als lockere, nährstoffarme Mischung mit guter Drainage.

Schritt 4: Große Steine setzen für Struktur und Optik.
Die Steine sind das charakteristische Gestaltungselement. Am besten wählen Sie Steine, die regional vorkommen. Sie sollten den Witterungsverhältnissen von Deutschland oder der Gegend, in der Sie wohnen, angepasst sein.
Begonnen wird mit den größten Steinen, denn sie bilden das Gerüst des Steingartens. Hier gilt:
- Größere Steine zuerst und zu ca. 1/3 eingraben - das sorgt für Stabilität und Natürlichkeit.
- Wie ordnet man Steine in einem Steingarten an? Am besten in Gruppen statt in Reihen, auch eine asymmetrische Anordnung ist hier optimal.
- Verwenden Sie nicht mehr als 2 - 3 verschiedene Steinarten, damit Ihr Steingarten harmonisch wirkt, z. B. eignen sich Sandstein, Gneis, Kalkstein oder Granit.

Schritt 5: Kleinere Steine & Kiesflächen gestalten.
Nun folgen dekorative Elemente und Feinarbeiten:
- Zwischenräume mit Zierkies oder Ziersplitt auffüllen.
- Trittsteine, Wege oder Musterflächen gestalten.
- Optional: Mit Rindenmulch oder Hackschnitzeln kombinieren, das wirkt weich und naturnah.

Schritt 6: Pflanzen auswählen & einsetzen
Jetzt kommt Leben ins Spiel! Wählen Sie Pflanzen, die mit Trockenheit und viel Sonne gut zurechtkommen:
- Pflanzen Sie in Grüppchen, achten Sie zudem auf Höhenstaffelung und Blütezeiten
- Setzen Sie die Pflanzen in vorbereitete Löcher und gießen sie diese leicht an an.
- Ideal: trockenheitsliebende, niedrig wachsende Pflanzen
- Kombination aus Frühblühern & Stauden (Polsterstauden)
- Geeignete Pflanzen für Steingärten: Alpenblumen, wie Enzian, Edelweiß, Alpennelken, Alpenrosen, Blaukissen, Blaue Traubenhyazinthe, Carex, Fächer-Zwergmispel, Frauenmantel, Glockenblumen, Hauswurz, Küchenschelle, Lavendel, Mauerpfeffer, Polsterphlox, Schleifenblume, Sonnenröschen, Stachelnüsschen, Steinkraut, Walzen-Wolfsmilch und Wild-Narzissen.
Hinweis: Vermeiden Sie unbedingt Staunässe, das vertragen Steingartenpflanzen gar nicht. Sie sind alpine Bedingungen mit viel Trockenheit und Sonneneinstrahlung gewöhnt. Sie lieben die Wärme der Steine und brauchen wenig Feuchtigkeit. Das macht sie auch so pflegeleicht, denn das Gießen können Sie sich meist sparen.

Schritt 7: Zwischenräume auffüllen & Feinschliff.
- Nach dem Einpflanzen Zwischenräume erneut mit Kies oder Splitt auffüllen.
- Optional: Dekoelemente wie Treibholz, Findlinge oder kleine Skulpturen integrieren.
- Übergänge zum Rasen oder zu Beeten mit Steinkanten oder Natursteinmauern abgrenzen.

Schritt 8: Steingarten anlegen: Pflege & Erhaltung.
Gießen ist bei trockenheitsliebenden Pflanzen meist nicht nötig - nur bei Neuanlage oder langer Trockenheit.
- Unkraut regelmäßig entfernen (dank Vlies wenig Arbeit).
- Im Frühjahr: Verwelkte Pflanzenteile zurückschneiden, ggf. nachpflanzen.
- Im Herbst: Falllaub entfernen, evtl. mit Vlies abdecken.
Ein Steingarten ist mit ein wenig Planung schnell angelegt und belohnt Sie mit einem ganzjährig schönen, nahezu wartungsfreien Gartenbereich.
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Gut zu Wissen: Was ist der Unterschied zwischen einem Steingarten und einem Alpinum?
Ein Steingarten ist ein dekorativer Gartentyp, bei dem Struktur, Pflegeleichtigkeit und moderne Optik im Vordergrund stehen. Ein Alpinum dagegen ist ein Alpgarten und eine spezielle Form des Steingartens, die gezielt Pflanzen aus Hochgebirgslagen nutzt - mit etwas mehr Aufwand, aber beeindruckender Blütenpracht. Für die Gestaltung kommen neben Ziersteinen auch große Steine bzw. Felsen infrage. Wenn Sie es bunt und botanisch lieben, ist ein Alpinum ideal. Sind Sie auf der Suche nach einem minimalistischen und extrem pflegeleichten Garten, ist ein klassischer Steingarten die bessere Wahl.
Mini-Steingarten anlegen für Balkon, Terrasse oder als Deko im Garten.
Sie haben keinen Platz für einen großen Steingarten? Kein Problem - denn auch auf dem Balkon, der Terrasse oder als kleiner Blickfang im Garten lässt sich ein Mini-Steingarten ganz einfach anlegen. Er braucht kaum Platz, ist im Handumdrehen fertig und macht richtig was her!
Kleinen Steingarten anlegen: Schritt-für-Schritt.
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- Behältnis auswählen: Topf, Schale, Kübel oder Zinkwanne. Wichtig ist ein Ablaufloch für überschüssiges Wasser oder eine Schicht mit Blähton, um Restwasser aufzusaugen.
- Pflanzsubstrat mischen: Gartenerde mit Sand, feinem Kies oder Lavagranulat mischen. Füllen Sie das Substrat in das Behältnis.
- Pflanzen einsetzen: Setzen Sie die ausgewählten Pflanzen leicht versetzt ein - So wirkt es lebendig und natürlich.
- Steine arrangieren: Füllen Sie nun die offenen Stellen mit unterschiedlich großen Steinen auf. Hier können sie groben Zierkies und kleine Steine verwenden.
- Angießen: Gießen Sie die Pflanzen vorsichtig an. Danach braucht Ihr kleiner Steingarten nur noch wenig Pflege.
- Fertig ist ihr kleiner Steingarten für Terrasse, Balkon oder im Garten als dekoratives Element.
Wie viel kostet es einen Steingarten anzulegen?
Die Kosten für einen Steingarten können je nach Größe, Materialwahl und Eigenleistung variieren.
Posten | Preisbereich (ca.) |
Zierkies/ Splitt | 100 € - 200 € / Tonne |
Natursteine (z.b. Granit) | 150 € - 300 € / Tonne |
Steingartenpflanzen | 2 - 5 € / Stück |
Unkrautvlies | 1 - 3 € / m² |
Werkzeug / Hilfsmittel | evtl. leihbar oder vorhanden |
Gesamtkosten:
- Mini-Steingarten (in einem Behältnis):
Materialkosten zwischen 15 - 30 €, wenn ein Gefäß bereits vorhanden ist. Perfekt für ein kleines DIY-Projekt.
- Kleiner Steingarten (ca. 5 m²):
Materialkosten zwischen 200 € und 400 €.
- Mittlerer Steingarten (ca. 10 m²):
Materialkosten zwischen 400 € und 800 €.
- Großer Steingarten (ab 20 m²):
Materialkosten ab 800 €aufwärts.
💡Tipp: Möchten Sie möglichst günstig bleiben, sollten Sie auf regionale Steine setzen oder recycelte Materialien verwenden.
Ob auf kleinem Raum oder als großflächiges Gartenprojekt - mit einem Steingarten schaffen Sie sich ein langlebiges, pflegeleichtes und stilvolles Naturhighlight. Jetzt heißt es: Ideen sammeln, Steine setzen und Ihr ganz persönliches Gartenparadies in Form eines Steingartens anlegen!