Weißtorf mengt man heute gerne zu guten Gartenerden bei. Das noch unzersetzte, sogenannte Torfmoos hat eine sehr hohe Wasserspeicherfähigkeit. Genau deshalb kommt es auch in Aquarien und Terrarien zum Einsatz. Ebenso lockert sein hohes Porenvolumen den Boden auf. Somit dient Weißtorf im Garten dafür, leichtere und lockerere Böden zu erhalten. Mit Weißtorf kann man zudem den Nährstoffgehalt einer Gartenerde je nach Bedarf gut anpassen. Es ist ein Grundstoff für Kultursubstrate und hochwertige Gartenerden. Weißtorf hat einen pH-Wert von 3 bis 4. Normale Gartenerde hat im Vergleich einen pH-Wert von 5 bis 6,5. Im Allgemein nimmt man Weißtorf im Garten gerne für Moorbeetpflanzen, die einen sauren pH-Wert brauchen. Das sind zum Beispiel Azaleen, Rhododendron oder auch Heidelbeeren.

Wie entsteht Torf?
Torf allgemein entsteht aus den Ablagerungen in den Mooren. Es sammeln sich Pflanzenreste an, die sich langsam zersetzen. Weißtorf ist die allererste Stufe der Zersetzung. Schwarztorf die letzte. Man kann die Struktur der Pflanzenreste im Weißtorf noch gut erkennen. Im Schwarztorf ist das nicht mehr der Fall. Der Name kommt von der hellen Farbe des Torfes, weiß ist er aber nicht, eher Hellbraun.
Es gibt verschiedene Stufen des Weißtorfes: Je höher die Stufe, umso dunkler ist der Weißtorf. Die Einordnung erfolgt nach der Heizwertzahl. H2 ist die niedrigste Stufe. H6 ist Schwarztorf und stark zersetzt. Es dauert mehrere tausend Jahre bis aus Pflanzenresten Schwarztorf wird. Gerade deswegen sollte mit Torf jeder Stufe sparsam umgegangen werden.
Man spricht erst dann von Torf, wenn eine organische Substanz von 30 Prozent vorliegt. Der Rest sind Wasser und Mineralien. Hat man unter 30 Prozent organische Substanz, liegt Feuchthumus oder Moorerde vor.
Bei der Torfentstehung bildet sich zuerst das nährstoffreiche Niedermoor. Dann trennt sich die Oberfläche eines Moores langsam vom Grundwasser ab. Das übrige Moorwasser hat einen sehr niedrigen pH-Wert und nur wenige Nährstoffe. Die weitere Zersetzung der Pflanzen ist so gehemmt. Es bilden sich neue Pflanzen, die diese Bedingungen mögen. Sie bilden wiederum Ablagerungen, die das Hochmoortorf entstehen lassen.

Abbau von Torf
Torf baut man seit Ende des 20. Jahrhunderts ab und zwar über Tagebauwerke. Früher hat man den Torf als Heizmaterial verwendet. Heute steht er im Gartenbau als Kultursubstrat im Vordergrund.
In Deutschland wird Torf zum Beispiel in Niedersachsen abgebaut. In dieser Region liegen mehr als 95 Prozent der Rohstoffvorräte. Es werden bis zu 6,5 Millionen Kubikmeter Torf im Jahr abgebaut.
Der Torfabbau findet in Deutschland nur statt, nachdem ein umfangreiches Genehmigungsverfahren stattgefunden und alle Beeinträchtigungen untersucht hat. Zu dieser Prüfungen zählt beispielsweise eine Umweltverträglichkeitsprüfung für den Artenschutz rund um Pflanzen und Tiere. Auch die Untersuchung des Wasserhaushalts spielt eine Rolle dieser Prüfung.

Weißtorf und Schwarztorf im Garten
Weißtorf ist von hellbrauner Farbe. Er wird aus den oberen Schichten der Moore gewonnen. Schwarztorf stammt aus den tieferen Schichten. Er ist viel älter und es sind fast keine Pflanzenreste mehr zu erkennen. Weißtorf und Schwarztorf findet man nur in Hochmooren. Bei den Hochmooren hat sich das Grundwasser abgetrennt, bei den Niedermooren nicht.
Man nimmt Torf gerne im Gartenbau. Der Torf sorgt für ein leicht saures Milieu im Boden. Das bekommt einigen Pflanzen gut, aber nicht allen. Torf alleine ist zu nährstoffarm um den Boden zu verbessern. Die fertig zu kaufende Blumenerde hat oft als Grundstoff Torf. Heute ersetzt man aber den Torfanteil auch schon mit Humus, Holzfasern oder Kompost, um die Weltmoore zu schonen. Die Haupteigenschaft des Torfes, viel Wasser speichern zu können, übernehmen dann Granulate.

Warum Torf für den Gartenbau?
Sie bekommen Hochmoortorf in verschiedenen Sorten und Qualitäten. Für Gartentorf wird nasser Schwarztorf über den Winter hindurch festgefroren. Dadurch kann er gut Wasser aufnehmen und schrumpft weniger. Tatsächlich ist der Torf hochwertiger, je mehr er durchgefroren ist. Er kann dann das 4-fache seines eigenen Gewichtes an Wasser aufnehmen und speichern.
Hochmoortorf für den Garten ist ein naturbelassenes Produkt. Man nimmt ihn grundsätzlich zur Verbesserung der Erde. Durch den hohen Gehalt an organischer Substanz reichert sich der Boden schnell mit Humus an. Der Niedermoortorf ist zwar der nährstoffreichste, aber er eignet sich nicht zur Anwendung im Garten. Sein pH-Wert ist zu hoch. Er kann allenfalls unter sandige Erden gemischt werden. Mit Hochmoortorf wird die Erde zu einem lockeren, kohlensäurehaltigem Substrat, das hilft die Wasseraufnahmefähigkeit zu steigern. Er wird vor allem lehmigen und sandigen Böden beigemischt.
Hochmoortorf ist ideal für Hochbeete oder Kübelpflanzen. Mit ihm gedeiht Gemüse besonders gut.

Weißtorf für die Aquaristik und Karnivoren
Im Gartenbaubedarf erhalten Sie pH-regulierten hellen Weißtorf mit der Fraktion 0-25 mm. Es ist das sogenannte Nullsubstrat, mit dem man als Gärtner sich selbst Substrate und Blumen- und Pflanzenerden mischen kann. Der helle Weißtorf bietet eine besonders gute Wasser- und Luftaufnahme. Weißtorf ist vor allem bei Aquaristikern bekannt, denn er wird gerne als Bodengrund für das Aquarium und Terrarium genommen oder als Beflockung von Wasserfällen und ähnlichem. Ebenso nimmt man ihn gerne als Substrat für fleischfressende Pflanzen. Sie wachsen in Sumpf- und Moorgebieten. Für die Entwicklung von fleischfressenden Pflanzen spielt neben Sonnenlicht und Wasser auch das richtige Substrat eine wichtige Rolle. Bei hochwertiger Karnivorenerde besteht mindestens die Hälfte aus Torf.
FAQ: Weißtorf und Schwarztorf
Was ist der Unterschied zwischen Weißtorf und Schwarztorf?
Der Unterschied zwischen Weißtorf und Schwarztorf liegt in der Farbe und dem Alter. Weißtorf hat eine helle braune Farbe und stammt aus den oberen Schichten der Moore. Schwarztorf hingegen ist dunkel und wird aus den tieferen Schichten gewonnen. Er ist älter und enthält kaum noch erkennbare Pflanzenreste.
Welche Torfarten gibt es?
Es gibt verschiedene Torfarten, die in den verschiedenen Moortypen (Niedermoor, Zwischenmoor, Hochmoor) unter den spezifischen Wasser- und Nährstoffverhältnissen entstehen. Zu den Torfarten zählen Braunmoostorf, Seggenmoostorf, Schilfmoostorf, Bruchwaldmoostorf und Torfmoostorf. Jede Torfart hat ihre eigenen charakteristischen Eigenschaften.
Für was brauchen Sie Torf im Garten?
Torf wird hauptsächlich von Pflanzen benötigt, die einen sauren Boden bevorzugen, wie Hortensien, Rhododendren und Heidelbeeren.
Wie wird Torf abgebaut?
Der Torfabbau findet über Tagebauwerke statt. In Deutschland wird Torf hauptsächlich in Niedersachsen abgebaut. Vor dem Abbau erfolgt ein Genehmigungsverfahren inklusive Umweltverträglichkeitsprüfung.
Welche Eigenschaften hat Weißtorf?
Weißtorf hat hohe Wasserspeicherfähigkeit und lockert den Boden auf. Er wird für leichtere und lockerere Böden verwendet und kann den Nährstoffgehalt anpassen.
Wie wird Weißtorf im Garten verwendet?
Weißtorf wird aus den oberen Schichten der Moore gewonnen und wird oft als Grundstoff in Blumenerde verwendet, um den Boden zu verbessern und ein leicht saures Milieu zu schaffen.
Wofür wird Schwarztorf im Garten verwendet?
- Bodenverbesserung: Er verbessert schwere und lehmige Böden und fördert die Wurzelausbreitung.
- Wasserspeicherung: Er speichert viel Wasser, ideal in trockenen Gebieten.
- pH-Wert Anpassung: Er senkt den pH-Wert des Bodens, gut für Pflanzen, die saure Böden mögen.
- Nährstoffquelle: Er bietet eine langsame Nährstofffreisetzung.
- Krankheitsschutz: Er schützt vor bestimmten Bodenkrankheiten.