Autor: Vanessa Zilger
Vanessa Zilger
Geschätze Lesezeit: 9 Minuten
Gartenplanung
Pflastersteine für Garten und Bau.
07.09.2020

Pflastersteine für Garten und Bau.

Was sind Naturpflastersteine?

Naturpflaster besteht aus Steinen, die von Maschinen aus Felsen herausgeschlagen wurden. Granit, Sandstein oder Basalt sind, im Gegensatz zu Beton, keine Gusssteine. Trotz maschineller Verarbeitung gleicht kein Naturpflasterstein dem anderen. Pflastersteine aus Natursteinen sind hochwertig und haben eine lange Haltbarkeit. Sie verzahnen sich mit ihrem Untergrund, weshalb Sie sich keine Gedanken darüber machen müssen, ob die Steine verrutschen. Dies macht Naturpflastersteine zu einem beliebten Material für Einfahrten und Wege. Naturpflastersteine gibt es in unterschiedlichen Größen und können sowohl für kleine als auch für große Flächen verwendet werden.

Im Handel werden die Maße oft mit Zahlen in Klammern angegeben. Das liegt daran, dass Natursteine sich nicht ganz genau brechen lassen, weshalb die Kantenlängen nach oben und unten variieren dürfen. Als Kleinpflaster werden daher Steinquadrate bezeichnet, die Größen wie 4/6 oder 8/11 aufweisen.

Welche Eigenschaften sind wichtig?

Naturpflastersteine gelten generell als sehr robust und witterungsbeständig. Zudem sind sie frostsicher. Granit- und Basaltstein überzeugen optisch durch ihre edle und elegante Anmutung. Wer sich für ein mediterranes Ambiente begeistert, sollte sich Quarzitpflaster und Sandsteinpflaster näher anschauen. Der Neukauf von Natursteinen ist hochpreisiger als jener von Betonsteinen, rentiert sich aber langfristig. Das Verlegen der Naturpflastersteine gehört in geübte Hände. Falls Sie über keinerlei Erfahrungen diesbezüglich verfügen, kann es Sinn machen, einen Handwerker zu bestellen. Fertig verlegte Naturpflastersteine bieten dafür einen besonderen Anblick. Das fertige Pflaster wird sehr ausdrucksstark sein, – je nach verwendeter Steinsorte und eventuellen Kombinationen ruhig, modern, lebhaft oder verspielt. In den allermeisten Fällen übertrifft daher der ästhetische Wert eines Natursteinpflasters jenen einer Betonfläche.

Außerdem sollten Sie bei der Wahl beachten, dass Betonpflastersteine einer stetigen Pflege bedürfen. Ein Pflaster aus Naturstein ist dagegen pflegeleicht, weil es fleckenunempfindlich, abriebfest und leicht zu reinigen ist. Darüber hinaus machen Glut oder heruntergefallene Zigaretten den Natursteinen wenig aus.

Der praktische Einsatz von Natursteinen.

Typische Einsatzbereiche sind der Garten und die Einfahrt. Es können unter anderem kleine und große Wege, kleine Plätze und komplette Terrassen mit den unterschiedlichen Naturpflastersteinen gestaltet werden. Denken Sie in jedem Fall an einen passenden Unterbau. Sollen Autos über das Pflaster fahren, braucht es eine belastbare Tragschicht von rund 25 cm. Soll der künftige Weg nur für Fußgänger sein, genügen 15 cm.

Da es verschiedene Größen von Steinen gibt, lassen sich die gewünschten Außenbereiche sehr flexibel gestalten. Auch für ehrgeizige Designwünsche, die Rundungen oder Bögen beinhalten, eignen sich Natursteine als Pflaster sehr gut. Schließlich können Sie jeweils auswählen, welcher konkrete Stein an welche Stelle soll und jeder Stein sieht ein wenig anders. Um die gepflasterte Fläche optimal in das Gesamtbild einzupassen, gibt es diverse ergänzende Objekte mit dem gleichen Materialbild. Man denke nur an Blockstufen aus Granit, Palisaden aus Basalt, Sandsteinnatursteine oder Porphyrpfeiler. Für viele Gärten ist auch eine harmonische Kombination mit Ziersteinen, Kiesel, Natursteinbrunnen und Steinkugeln wichtig. Diese ergibt sich bei Natursteinpflaster leicht.

Gestaltung und Anwendungsmöglichkeiten.

Ein buntes Natursteinpflaster aus Basalt, Marmor, Granit und Porphyr mit verschieden großen Steinen etwa bietet einen entspannenden Anblick. Pflastersteine aus Sandstein kombiniert mit Sandstein-Formatplatten schaffen Urlaubsstimmung im Garten. Wenn Bäume oder Pflanzkübel zwischen größeren Bodenplatten stehen sollen, eignen sich kleinere Pflastersteine sehr gut zu deren Umrandung.

Für interessante schwarz-weiße Muster können Sie dunkelgraues Granitpflaster mit hellem Marmorpflaster sowie schwarzem Steinen aus Basalt kombinieren. Es lassen sich auch Bilder in den Boden bringen, ähnlich wie es die alten Römer mit ihren Mosaiken taten. Dazu legen Sie kleine Steine sowie optional auch recht- oder dreieckige Formatplatten in einem vorskizzierten Muster aus. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt.

Für PKW-Stellplätze und Einfahrten macht sich eine Kombination aus Pflastersteinen und Palisaden derselben Steinsorte gut. Wenn Sie einen Garten so gestalten möchten, dass er natürlich wirkt, ist ein Zusammenspiel aus hellgrauen und dunkelgrauen Granitsteinen eine bewährte Idee. Ähnlich wie Betonsteine können auch Natursteine in unterschiedlichen Steinverbänden verlegt werden. Die bekanntesten sind der Reihenverband, der Diagonalverband und der Polygonalverband. Zudem kann mit Natursteinen dem Wunsch nach einem kunstvollen Pflasterbild entsprochen werden. So lässt sich beispielsweise ein Schuppenbogen-Muster aus Kopfsteinpflaster anlegen.

Tipps zum Verlegen von Pflastersteinen.

Bevor es ans Pflastern gehen kann, muss der Boden ausgekoffert werden. So nennt man den Vorgang, um den Steinen im Boden überhaupt erst Platz zu schaffen. Die Fläche wird also je nach Steintiefe und Belag ausgehoben und geebnet. Dies kann bis zu 40 cm tief sein. Dann gibt man darauf Sand oder Ziersplitt. Am besten jedoch eine Sand-Schotter-Mischung. Bevor der Sand in die freigelegte Fläche kommt, sollten Sie eine wasserdurchlässige Bodenplane auslegen. Wer Splitt als Untergrund wählt, nimmt am besten gebrochenen Schotter in 0,2 und 0,32 mm.

Richtig fest wird der Untergrund zum Beispiel für Terrassen und Einfahrten, wenn man den Flusssand noch mit Zement vermischt. Dafür nimmt man Sand und Zement in einem Mischverhältnis von 7:1. Die Mischung muss dann schnell, innerhalb von 3 Stunden, verarbeitet werden, und zwar in einer Dicke von ca. 15 cm. Lücken und Oberflächenunterschiede können mit Schotter begradigt werden. Wird um das Haus herum verlegt, sollte das Fundament ein Gefälle vom Haus weghaben, sonst sammelt sich um das Haus herum das Regenwasser. Eine lose Schotter-Sand-Mischung wird in der Regel mit einem Flachrüttler verdichtet. Seitlich wird immer ein Gefälle für das Regenwasser eingerechnet, ca. 2,5 Prozent. Auf eine solche Fläche füllt man dann Brechsand in einer Körnung von bis zu 32 mm. Der Sand wird mit einer Alu-Schiene glattgezogen.

Verlegen von Pflastersteinen:

Wenn Sie nicht nur einen kleinen Weg pflastern, sondern eine große Fläche, sollten Sie als Erstes den Kantenabschluss verlegen. So können sich die Steine im Inneren nicht mehr verschieben. Der Abschluss sollte breiter oder tiefer als die restliche Fläche verlegt sein. Hier am Rand wäre ein Untergrund aus Beton (Mischverhältnis wie oben 7:1, Sand: Zement) ideal. Um den Abstand aller Ränder genau hinzubekommen, kann man lose eine Reihe Steine hineinlegen. Prüfen Sie, ob der Rand gerade ist. Die Kantensteine brauchen am Rand noch eine abgeschrägte Stütze aus dem Unterbodengemisch.

Nun können Sie die Pflastersteine aneinanderlegen, mit einer kleinen Fuge dazwischen. Eine Fugenkelle hilft Ihnen, die Steine geradezurücken. Es sollten sich keine Pfützen auf dem Pflaster bilden, wenn man ein kleines Gefälle einplant. Im Idealfall läuft das Wasser so in die Bepflanzungen am Rand.