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Autor: Yvonne Seyfert
Yvonne Seyfert
Geschätze Lesezeit: 10 Minuten
Ratgeber
Gartenplanung
Gartengestaltung
Eine gemütliche Sitzecke im Garten mit Stühlen und einem kleinen Feuerstellen-Tisch in der Mitte.
10.04.2025

Feuerstelle selber bauen & gestalten: Anleitungen & Ideen für Ihre offene Feuerstelle im Garten.

Planung der Feuerstelle im Garten.

Bevor Sie zur Schaufel greifen, lohnt sich eine gründliche Planung. Denn eine gut durchdachte Feuerstelle spart später Zeit, Ärger und erhöht die Sicherheit. Folgende Punkte sollten Sie vor dem Bau unbedingt beachten:

Standort der offenen Feuerstelle.

  • Wählen Sie einen festen, möglichst windgeschützten Platz mit ausreichend Abstand zu Gebäuden, Hecken, Zäunen und überhängenden Ästen.
  • Achten Sie auf den Abstand zur Grundstücksgrenze. In vielen Bundesländern gelten mindestens 3 Meter als Richtwert.

Tipp: Idealerweise liegt die Feuerstelle nicht unter Bäumen und weit genug von Sitzplätzen aus Holz oder Gartenmöbeln entfernt.

Untergrund & Bodenbeschaffenheit vorbereiten.

  • Der Untergrund sollte eben, tragfähig und feuerfest sein.
  • Grasflächen, Rindenmulch oder Holzterrassen eignen sich nicht, aufgrund der zu hohen Brandgefahr.
  • Ideal sind: Pflastersteine, Kiesflächen, verdichtete Erde mit Umrandung
  • Beton- oder Steinplatten

Feuerstelle anlegen: Größe & Nutzung.

Planen Sie die Größe Ihrer Feuerstelle entsprechend des verfügbaren Platzes und des Einsatzzwecks:

Kleine Feuerstelle (Ø 60 - 80 cm): Für 2 - 4 Personen, ideal für kleine Gärten

Mittelgroß (Ø 100 - 120 cm): Geselliges Lagerfeuer mit Familie

Groß (ab 150 cm): Für Grillabende oder als zentrales Gartenelement

Budget & Zeitaufwand für eine selbstgebaute Feuerstelle.

Eine einfache Feuerstelle aus Naturstein lässt sich mit Materialien von PALIGO schon ab ca. 100 Euro umsetzen. Je nach Bauart und Detailverliebtheit sollten Sie 3 - 8 Stunden Arbeitszeit einplanen.

Mit diesen Grundlagen steht dem Bau Ihrer eigenen Feuerstelle nichts mehr im Weg. Im nächsten Schritt erklären wir drei verschiedene Bauarten, damit Sie genau die Lösung finden, die zu Ihrem Garten und Stil passt.

🔧 Drei Bauarten im Überblick:

  • Offene Feuerstelle: schnell & einfach
  • Gemauerte Feuerstelle: stabil & langlebig
  • Vertiefte Feuerstelle: natürlich & integriert

Tipp Radius abstecken: Stecken Sie einen Stock in den Boden. Dieser markiert den Mittelpunkt Ihrer Feuerstelle. Befestigen Sie daran eine Schnur in der gewünschten Länge des Radius. Halten Sie das andere Ende der Schnur straff und ziehen Sie damit einen gleichmäßigen Kreis, indem Sie die Fläche mit einem Spray umrunden.

Einfache, offene Feuerstelle selber bauen.

Eine Feuerstelle aus Granitsteinen ist die einfachste Form einer offenen Feuerstelle. Sie besteht aus ein paar großen Granitsteinen und Kieselsteinen in einem kleinen abgesenkten Loch. Im Prinzip pflastern Sie eine gerade Fläche mit einer mit Kies ausgelegten Kule, wie eine Feuerschale:

1. Stechen Sie die Grasnarbe entlang der Markierung ab und graben Sie eine Vertiefung, die so hoch ist wie Ihre Steine, plus etwa 5 cm für eine Kiesschicht. 15 cm Tiefe sollten sie etwa erreichen.

2. Verdichten Sie den Boden.

3. Füllen Sie die Fläche mit einer 5 cm Schicht aus Kieselsteinen aus.

4. Nun werden die Granitsteine für den Feuerplatz verlegt. Füllen Sie die Fugen mit Fugensplitt aus. Fertig ist die Feuerstelle in der Erde.

Wenn’s schnell gehen soll: Sie wollen nicht extra eine Feuerstelle selber bauen? Fertige Feuerschalen und Feuerkörbe aus dem Handel sind eine einfache Alternative - sofort einsatzbereit und in vielen Designs erhältlich.

Gemauerte Feuerstelle im Garten.

Gemauerte Feuerstellen mit Granitsteinen sind etwas anspruchsvoller, aber langfristiger gedacht. Hierfür wird benötigt:

  • Kieselsteine für das Innere der gemauerten Feuerstelle
  • Mörtel und Spachtel zum Fixieren des gemauerten Bereichs

Hinweis: Idealerweise verwenden Sie Steine, die Sie leicht aufeinanderstapeln können. Bruchsteine sind möglich und verleihen der Feuerstelle einen besonders natürlichen Look. Allerdings erfordert der Bau damit etwas mehr Zeit und Geschick, da die unregelmäßigen Formen sorgfältig aufeinander abgestimmt werden müssen, um eine stabile Mauer zu erzielen.

  1. Legen Sie fest, wie groß die Feuerstelle sein soll. Platzieren Sie dafür den ersten Ring der Steinmauer. Optional: Belüftungslöcher (z. B. 3 kleine Lücken im unteren Ring) mit einplanen.
  2. Graben Sie die Fläche 10 cm tief aus, verdichten Sie den Boden und befüllen die Fläche mit Kieselsteinen, Sand oder auch Lavamulch.
  3. Anschließend wird die Begrenzung der Feuerstelle gemauert. Setzen Sie Stein für Stein auf den Mörtel und arbeiten Sie mit Versatz der Reihen. Eine Mauerhöhe von 30 - 50 cm reicht für ein Lagerfeuer im Garten aus.
  4. Glätten Sie mit einem Fugeisen und wischen Sie anschließend mit einem feuchten Schwamm über die Oberfläche, um Zementschleier zu entfernen.
  5. Lassen Sie die Mauer mindestens 48 Stunden vollständig durchtrocknen, bevor Sie die Feuerstelle zum ersten Mal nutzen. Erst dann entfaltet der Mörtel seine volle Festigkeit und ist feuerfest belastbar.

Kalkulation an einem Beispielprojekt: Runde gemauerte Feuerstelle aus Granitsteinen.

📐 Maße & Aufbau
Durchmesser innen 100 cm
Mauerhöhe ca. 40 cm (ca. 4 Steinreihen)
Steinart Granitpflaster (gespalten, 8/11)
Mörtel optional, je nach Aufbau
Bauweise auf verdichtetem Splittbett oder Pflaster
Umfang (inkl. Mauerstärke) ca. 3,83 m
🧱 Materialbedarf
Pro Reihe ca. 40 Steine (+ Fuge)
Gesamtmenge ca. 160 Steine
Gesamtgewicht ca. 430 - 480 kg (1 Stein wiegt 2,7 - 3 kg)
💰 Kosten (PALIGO)
Granitpflaster (8/11) 289,35 €/1.000 kg
Kosten bei 450 kg ca. 130 €
Splitt / Schotter (2–3 Säcke) ca. 15 – 25 €
Mörtel (optional) ca. 10 – 15 €
Werkzeug bereits vorhanden / leihbar
Gesamtkosten (geschätzt) ca. 155 – 170 €
Option: Feuerschale innen ab ca. 60 €
Sitzfläche / Einfassung abhängig von Gestaltung

Eine massive, langlebige Feuerstelle aus Granitsteinen ist bereits ab ca. 170 € realisierbar - inklusive Fundament und Aufbau. Wer zusätzlich eine Feuerschale einsetzt, liegt bei ca. 230 € Gesamtbudget. Deutlich günstiger als viele fertige Sets, dafür individuell und hochwertig.

🔥 Tipp zur Gestaltung: Ob rund, eckig oder eingelassen: Gestalten Sie Ihre Feuerstelle so, dass sie zum Stil Ihres Gartens passt. Naturstein wirkt rustikal, Granit edel und gleichmäßig. Wer tiefer baut, kann die Randsteine auch als Sitzfläche nutzen!

Vertiefte, gemauerte Feuerstelle anlegen.

Eine in den Boden gehobene, vertiefte Feuerstelle ist ebenfalls einfach angelegt. Hierfür müssen zwei Kreise ausgemessen werden. Ein größerer (außen) und ein kleinerer (innen):

1. Stechen Sie zuerst die gewünschte Größe des inneren Kreises schräg aus - wie eine große, flache Schale. Die Tiefe des Loches (etwa 30 - 40 cm) richtet sich nach der Höhe des zu verwendenden Materials. Dieser Bereich ist später die Feuerfläche. Verdichten Sie den Boden.

2. Setzen Sie die ersten Steine entlang der abgeschrägten Innenwand, damit diese später als stabiler Rand dienen. Je nach Bauweise können die Steine trocken aufgesetzt oder im Mörtelbett fixiert werden. Achten Sie auf gleichmäßigen Abstand und gute Standfestigkeit.

3. Markieren Sie nun einen zweiten, etwas größeren Kreis rund um die Feuerstelle - z. B. mit einem Radius von 130 - 140 cm. Tragen Sie hier die Grasnarbe ab und heben Sie eine dünne Schicht Erde aus. Verdichten Sie den Bereich und bereiten Sie ein Splittbett für die spätere Einfassung vor.

4. Legen Sie die Steine oder Platten rund um die Feuerstelle auf den vorbereiteten äußeren Rand. Achten Sie auf gleichmäßige Höhe und stabile Auflage. Klopfen Sie die Steine leicht fest und kontrollieren Sie den Verlauf mit der Wasserwaage.

5 .Füllen Sie den Spalt zwischen Rasenkante und Einfassung mit Erde oder Splitt und verdichten Sie ihn leicht. Verfugen Sie die Randsteine mit feinem Splitt, am besten mit einem Handfeger einarbeiten und anschließend einschlämmen (mit Wasser einspülen).

6. Bedecken Sie den Boden Ihrer vertieften Feuerstelle mit einer ca. 5 cm hohen Schicht aus Lavamulch oder feuerfestem Sand. Das Material wirkt isolierend, feuerfest und sorgt für einen sauberen Look. Wer möchte, kann eine Feuerschale einsetzen, um die Lebensdauer zu verlängern.

7. Jetzt fehlt nur noch das Feuer! Schichten Sie trockene Holzscheite in der Mitte auf. Wer mag, ergänzt einen passenden Schwenkgrill oder Grillring über der Grube. Lassen Sie alle gemörtelten Teile mindestens 48 Stunden trocknen, bevor Sie zum ersten Mal anfeuern.

Bei der Gestaltung Ihrer individuellen Feuerstelle sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Am beliebtesten sind runde Feuerstellen, aber es gibt auch quadratische und rechteckige Varianten. Sie können Ihre Feuerstelle mit besonders schönen, auch farbigen oder hellen Steinen auslegen und den Sitzbereich ausgefallen gestalten. Kleine Sitzmauern, Gartenstühle oder Bänke machen die Feuerstelle zu einem Ort der Gemütlichkeit. Kübelpflanzen, Lichterketten und ein dekoratives Wasserspiel ergänzen das Ganze.

Ist eine Feuerstelle im Garten erlaubt? Gesetzliche Vorgaben.

Grundsätzlich dürfen Sie in Deutschland eine Feuerstelle im eigenen Garten betreiben, aber nur unter bestimmten Bedingungen. Die genauen Vorschriften können je nach Bundesland, Kommune oder Jahreszeit variieren.

Damit Sie rechtlich auf der sicheren Seite sind, beachten Sie folgende Punkte:

Lagerfeuer im Garten: Was ist erlaubt?

  • Kleine, nicht genehmigungspflichtige Feuerstellen sind meist erlaubt, z. B. gemauerte Feuerstellen oder Feuerschalen mit einem Durchmesser unter 1 Meter.
  • Grillen oder Lagerfeuer zu privaten Zwecken ist oft erlaubt, solange keine erhebliche Rauch- oder Geruchsbelästigung entsteht.
  • Das Feuer muss ständig beaufsichtigt werden und darf nur mit trockenem, unbehandeltem Holz betrieben werden.
  • Achten Sie auf ausreichenden Abstand zu Nachbargrundstücken, Gebäuden, Hecken und brennbaren Materialien. Vielerorts gelten mindestens 10 Meter Abstand als Richtwert.
  • Halten Sie stets ein geeignetes Löschmittel bereit: z. B. Eimer mit Wasser, Gartenschlauch oder Feuerlöscher.

Offenes Feuer: Was ist verboten?

  • Offenes Feuer bei Trockenheit oder starkem Wind (Waldbrandgefahr!)
  • Brandbeschleuniger wie Benzin oder Spiritus
  • Das Verbrennen von Abfällen, frischem Grünschnitt oder behandeltem Holz
  • Feuerstellen auf Balkonen, Holzterrassen oder unter Bäumen

Wichtige Tipps zur Sicherheit bei einem offenen Feuer im Garten

  • Lassen Sie das Feuer nie unbeaufsichtigt.
  • Schichten Sie das Holz erst direkt vor dem Anzünden auf. Igel und Kleintiere könnten sich in Holzstapeln verstecken.
  • Nach dem Feuer: Glut vollständig löschen
  • Nutzen Sie nur gut abgelagertes Brennholz. Feuchtes Holz qualmt stark und kann Ärger mit Nachbarn verursachen.

Eine offene Feuerstelle im Garten ist unter Einhaltung gewisser Regeln erlaubt. Informieren Sie sich vorab bei Ihrer Gemeinde, insbesondere wenn Sie eine dauerhafte Feuerstelle planen oder in einem dicht bebauten Gebiet wohnen. Mit Umsicht, Rücksicht und Vorbereitung steht dem gemütlichen Feuerabend im Garten nichts im Weg. Viel Spaß beim Planen und Bauen Ihrer eigenen Feuerstelle!